Drolshagen und Lennestadt als Vorbildkommunen für Verkehrswende
Projekt „SAM“
- Kreis Olpe, 17.04.2020
Drolshagen/Lennestadt. Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) untersucht anhand von drei unterschiedlich großen Kommunen, wie die Verkehrswende in Deutschland gelingen kann. Zu diesen Modellkommunen zählen als Gespann auch die Städte Drolshagen und Lennestadt. Mit SAM (Südwestfalen Autonom & Mobil) ist dort erstmals in NRW ein selbstfahrender Elektrobus im regulären Straßenverkehr unterwegs.
Die Sozialforscher wollen den ausgewählten Kommunen dabei helfen, einerseits den Autoverkehr zu reduzieren und gleichzeitig neuen Antrieben, Bussen, Bahnen, Radfahrern und Fußgängern mehr Platz einzuräumen.
„Der ÖPNV in ländlichen Regionen kann oft nicht wirtschaftlich betrieben werden. Wir brauchen also neue Angebote, die es den Menschen ermöglichen auch ohne Auto von A nach B zu kommen. Und wir sehen einen Baustein in Angeboten wie SAM.“
„SAM“ ist der erste Kleinbus seiner Art im normalen Linienverkehr in NRW. Das weitestgehend automatisierte Elektrofahrzeug ist für den Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd für jeweils vier Monate in Drolshagen und Lennestadt auf ausgewählten Strecken unterwegs.
Um Kommunen wie Drolshagen und Lennestadt konkret zu unterstützen, richten die Sozialforscher ein Verkehrswendebüro ein. Dieses will Bauämter, Investoren und Mobilitätsanbieter bei Fragen zur Verkehrswende einbinden und kommunale Akteure schulen. Dafür werden je nach Bedarf vor Ort verschiedene Maßnahmen entwickelt. Diese sollen Kommunal- und Regionalpolitik helfen, die Verkehrswende vor Ort voranzutreiben.
„Die Verkehrswende ist für viele Kommunen gerade im ländlichen Raum eine komplexe Angelegenheit und eine große Herausforderung“, erklärt Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 in Südwestfalen. „Umso wichtiger ist es, Neues zu wagen und auszuprobieren, wie man starre Strukturen damit verbessern kann. Deshalb freue ich mich über die breite Unterstützung für SAM auch außerhalb der Region, damit wir gewinnbringend an Mobilitätskonzepten für den ländlichen Raum arbeiten können.“