Dramatische Lage in Charkiw – Attendorner sagt: „Wir müssen jetzt helfen!“
Spenden für Ukraine-Hilfe benötigt
- Kreis Olpe, 15.05.2024
- Verschiedenes , Politik
- Von Lorena Klein
Kreis Olpe/Charkiw. Nachrichten und Bilder aus Charkiw dominieren derzeit die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg. Seit Tagen greifen russische Truppen die Region im Osten der Ukraine an, es finden schwerste Kämpfe statt. Erst im Februar war Michael Bock zuletzt in Charkiw. Der Attendorner engagiert sich in der Hilfsinitiative „Viele Hände für die Hoffnung“ und weiß: „Wir müssen jetzt helfen!“
Luftangriffe und Zerstörung in Charkiw – was in der Region zurzeit passiert, erfährt Michael Bock aus Attendorn nicht nur aus den Nachrichten, sondern auch durch persönliche Kontakte vor Ort.
Immer wieder ist er mit der Hilfsinitiative „Viele Hände für die Hoffnung“ mitten in das Kriegsgebiet gefahren, um den Menschen dort zu helfen. Und will es schon bald wieder tun. Auch wenn das Risiko in der Millionenstadt groß ist.
„Die Angriffe sind in den letzten Wochen immer öfter und härter geworden“, erzählt Michael Bock. Schon im Februar war es gefährlich in Charkiw. „Kaum hatte man ausgepackt, da rappelte es schon“, erinnert er sich.
Das Hilfsteam arbeitet eng mit der Universität in Charkiw zusammen und kommt in deren Luftschutzkeller unter. Nach einem morgendlichen Sicherheitscoaching und Überblick gehe es mit Helm und Schutzweste raus auf die Dörfer, in denen teilweise nur noch eine Hand voll Menschen leben. Unter lebensgefährlichen Bedingungen.
Was brauchen sie? Wie kann man ihnen helfen? Neben den mitgebrachten Spenden aus Deutschland wird vieles in der Stadt eingekauft. „Es gibt keine Infrastruktur mehr. Nichts. Aber die Leute wollen trotzdem bleiben“, erzählt Michael Bock.
Momentan bange man um die Dörfer in der Region Charkiw, die erneut überfallen worden sind. Vor anderthalb Jahren sei es gelungen, die Russen bis zur Grenze zurückzuschlagen. Nun nehmen sie wieder Siedlung für Siedlung ein, rücken immer mehr vor in Richtung Stadt. Ob sie Charkiw einnehmen oder vorrangig die Ukrainer an der Ostfront ablenken und schwächen wollen, darüber könne man derzeit nur spekulieren.
Als Gründungsmitglied der Ukraine-Hilfe, damals noch unter dem Namen „Lennestadt hilft“, war Michael Bock von Anfang an dabei. Seit der Umstrukturierung der Initiative, die bisher 14 Hilfsprojekte umsetzen konnte, agiert er als „Vorstand Sauerland“.
„Wir haben schon viel getan und viel geholfen – das müssen wir jetzt fortführen!“, bedankt sich Bock für die bisherige Unterstützung und appelliert, weiter zu spenden. Im Laufe des Jahres sind vier weitere Hilfsprojekte und bald ein weiterer Aufruf für Sachspenden geplant.
So möchte die Initiative einen Bus als mobiles Lazarett und zur Evakuierung anschaffen. Außerdem wollen die Helfer wieder nach Charkiw fahren und die Menschen dort unterstützen.
Ein weiteres Projekt ist die Anschaffung zwei großer Generatoren für eine Kinderklinik und die Universität. Denn Stromausfälle seien für diese Einrichtungen besonders fatal, weiß Michael Bock. Und schließlich soll in der Stadt Isjum aus einem zerstörten Jugendzentrum wieder ein Treffpunkt für junge Menschen werden, die der Krieg oft traumatisiert und als Waisen zurücklässt.
„Für alles brauchen wir Geld“, betont Michael Bock. Das helfe am meisten und komme auch an. Denn damit kann die Initiative den Menschen vor Ort ihre Wünsche erfüllen.
Spenden für Evakuierungsbus
Viele Hände für die Hoffnung
DE67 5855 0130 0001 1444 50
Verwendungszweck: Evakuierungsbus