Diskussionsabend im SPD-Kreisverband Olpe
Halbzeitbilanz
- Kreis Olpe, 29.01.2020

Kreis Olpe. Um über die Halbzeitbilanz der großen Koalition und die sozialdemokratische Politik zu diskutieren, hatte der SPD-Kreisverband Olpe in die Akademie Biggesee nach Attendorn eingeladen. Die Bundestagsabgeordnete will das, was die Genossen im Kreis Olpe beschäftigt, in Berlin miteinbringen.

Die ebenfalls anwesende Nezahat Baradari begann mit einer Rückschau auf das erste Jahr als Abgeordnete im Bundestag. Etliche Initiativen habe die große Koalition in den mehr als zwei Jahren ihres Bestehens inzwischen umgesetzt. „Wir verbessern ganz konkret das Leben der Menschen und arbeiten daran, dass es gerechter zugeht und viele mit Zuversicht in die Zukunft blicken können. Natürlich mussten auch Kompromisse geschlossen, da es sich bei den Koalitionsparteien um Parteien mit entgegengesetzten Ideologien handelt.“

Was die SPD noch erreichen wolle, seien etwa die Kindergrundsicherung, die Grundrente und der Altschuldenerlass für hochverschuldete Kommunen. Einfach sei es nicht. Im Ausschuss für europäische Angelegenheiten sei der Brexit ein großes Thema. Es müsse geklärt werden, was mit den Briten und Deutschen passiere, die in den jeweiligen Ländern als Ausländer leben und arbeiten. Ein nicht zu unterschätzendes Problem sei der Rechtsdrift in Europa und dass sich Hass und Hetze nicht nur in sozialen Medien breit gemacht haben.
In dem anschließenden zweiten Teil des Abends stellten die Genossen aus dem Kreis Olpe ihre Forderungen in der Kommunalpolitik auf. Zwar seien innerhalb von zehn Jahren 400.000 neue Kitaplätze entstanden, doch die Beschäftigten wären aufgrund des Fachkräftemangels in diesem Bereich überfordert. „Es müssen nicht nur neue Kindertagesstätten gebaut werden, sie müssen auch mit Personal bestückt werden.“ Es sei ein großes Problem, Mitarbeiter zu bekommen, sagte Wolfgang Langenohl. Sozialpädagogen und Erzieher würden ebenso gebraucht wie Lehrer.
Jutta Hecken-Defeld wies darauf hin, dass das Armutsrisiko in Deutschland trotz hoher Beschäftigungsquoten gestiegen sei. „Die Diskussion zeigt, wie dringend sozialdemokratische Politik gebraucht wird“, resümierte Robert Kirchner-Quehl.
