Diözesankomitee fordert Diakonat der Frau

Ansgar Kaufmann: Gleichstellung ist eine zentrale Zukunftsfrage der Kirche


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Vorsitzende Annika Manegold, Festrednerin des Pfingstempfangs Frau Prof. Dr. Johanna Rahner und Vorsitzender Ansgar Kaufmann (von links). von privat
Vorsitzende Annika Manegold, Festrednerin des Pfingstempfangs Frau Prof. Dr. Johanna Rahner und Vorsitzender Ansgar Kaufmann (von links). © privat

Kreis Olpe/Paderborn. Das Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn hat sich für deutliche und schnelle Reformen zur Gleichstellung von Frauen ausgesprochen. Ausdrücklich schließt sich das Laiengremium der Forderung nach dem Diakonat der Frau an und beschließt ein umfassendes Forderungs- und Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern. 


Das Diakonat ist ein Weiheamt, das, wie auch das Priesteramt, bislang in der katholischen Kirche Männern vorbehalten ist. Die Hauptaufgabe ist die Verbindung von Seelsorge und sozialer Tätigkeit, also beispielsweise die Alten- und Krankenseelsorge.

Die Vorsitzende des Diözesankomitees, Annika Manegold, macht die Ungeduld vieler Frauen deutlich: „Es wird Zeit, dass sich in unserer Kirche etwas bewegt. Dafür möchten wir Motor sein, denn viele Frauen warten darauf. Mit dem Beschluss möchten wir Vorschläge bündeln und uns klar positionieren.“
Zeit für deutliche Entscheidungen
Ansgar Kaufmann, Vorsitzender des Diözesankomitees aus Kirchhundem, ergänzt: „Wir setzen uns für kooperative Gemeindeleitungen aus Männern und Frauen vor Ort und für einen Frauenförderplan des Erzbistums ein.  Jetzt ist es an der Zeit für deutliche und schnelle Entscheidungen zu einer wirklichen Partnerschaft von Frauen und Männern in der katholischen Kirche insgesamt und in unserem Erzbistum.“  Bereits jetzt hätte sich vor allem junge Frauen von der Kirche abgewandt und dies bedrohe den eigentlichen Sendungsauftrag der Kirche.

Ausdrücklich würdigt das Komitee den langjährigen Einsatz von Frauenverbänden, Netzwerken und einzelner Frauen. „Dieses Engagement, etwa der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), wollen wir bündeln und verstärken.“
Tag der Diakonin
Außerdem fordert das Diözesankomitee das Achten auf geschlechtersensible Sprache und die geschlechterpäritätische Besetzung von Gremien, auch im Finanzbereich, ein. Mit dem Beschluss ist das Diözesankomitee dem „Netzwerk Diakonat der Frau“ beigetreten und wird dafür Sorge tragen, dass künftig der 29. April, der Festtag der Hl. Katharina von Siena, als Tag der Diakonin auch im Erzbistum Paderborn begangen wird.

Annika Mangold wendet sich auch deutlich gegen den neuerlichen Versuch der Glaubenskongregation in Rom, die Diskussion um das Priesteramt der Frau für beendet zu erklären. „Die Unterdrückung einer breit getragenen Forderung ist nach dem Kirchenverständnis des II. Vatikanischen Konzils nicht mehr zeitgemäß. Wir erwarten eine gründliche theologische Diskussion und die ernsthafte Suche nach Möglichkeiten, Frauen am Amt in der Kirche zu beteiligen."
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