Digitale Angebote für Senioren sind auf dem Vormarsch

LP-Interview zum Tag der älteren Menschen, Teil 2


  • Kreis Olpe, 02.10.2022
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  • Von Kerstin Sauer
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Digitalität spielt auch im Alter eine immer größere Rolle. von pixabay
Digitalität spielt auch im Alter eine immer größere Rolle. © pixabay

Kreis Olpe. Am 1. Oktober war der Tag der älteren Menschen - ein Tag für eine Generation, deren Wünsche, Lebensweise und Erwartungen sich in den vergangenen Jahren geändert hat. Dementsprechend wurden auch die Angebote, beispielsweise in Senioreneinrichtungen, diesen Vorstellungen immer mehr angepasst. LokalPlus hat mit Dirk Schürmann, Leiter Caritas-Zentrum Lennestadt, gesprochen und gefragt: Inwieweit kann den Wünschen der älteren Menschen nachgekommen werden?


Stichwort Digitalität: Für die jüngeren Generationen nicht mehr wegzudenken – wie wichtig ist sie für die Senioren?

Digitale Angebote sind auch für die aktuelle Generation der Senioren auf dem Vormarsch. Die Nutzung von Handy, Tablet oder internetbasiertem Fernsehen sind Erwartungshaltungen der heutigen Senioren. Die Einrichtungen entwickeln sich, sicherlich rasanter durch die Corona-Zeit, weiter und haben zum Beispiel flächendeckende WLAN-Netzwerke ausgebaut.

Videotelefonie war und ist eine wertvolle Ergänzung der Kommunikation mit Angehörigen und Freunden. Ergänzend dazu gibt es weitere neue Innovationen. Gedächtnistraining, seniorengerechte Sport- und Gesundheitsangebote gibt es sicherlich schon lange, aber neue Techniken, wie zum Beispiel digitale Spieletische und Tablets sorgen für zeitgerechte Angebote.

Dirk Schürmann, Leiter Caritas-Zentrum Lennestadt. von privat
Dirk Schürmann, Leiter Caritas-Zentrum Lennestadt. © privat

Ein Blick in die Seniorenhäuser: Ist der Schritt, in solch‘ eine Einrichtung zu ziehen, heute einfacher als früher?

Einfacher ist es aus meiner Sicht nicht, denn der wesentliche Schritt ist das Verlassen der eigenen Häuslichkeit. Dieser Schritt ist für den Pflegebedürftigen und die Angehörigen ein schmerzlicher Verlust. Doch die meisten Seniorenhäuser von heute sind nicht mehr zu vergleichen mit den krankenhausähnlichen Gebäuden früherer Zeit.

Die Einrichtungen zeichnen sich aus durch Helligkeit, individuelle Rückzugsmöglichkeiten, einladende Außenflächen, ansprechende Verpflegungskonzepte inkl. integrierter Cafeterien und individuellen Betreuungsangeboten. Die Einbindung und Mitwirkung der Angehörigen ist häufig fester Bestandteil der Einrichtungskonzepte. Das gilt im Übrigen aber für die meisten Wohn- und Angebotsformen.

Wenn ich auf das Klientel schaue ist die wesentliche Veränderung das Alter. In einer unserer stationären Einrichtungen ist der derzeitige Altersschnitt ca. 88 Jahre. Ergänzend dazu ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer kürzer geworden. Nicht selten ziehen Menschen nur für wenige Monate ein.

Palliativmedizin als hervorragende Unterstützung

Senioren können auf vielfältige Art und Weise unterstützt werden – und damit gleichzeitig die Angehörigen. Welche Angebote gibt es generell neben den Senioreneinrichtungen?

Mit meiner Antwort beantworte ich nur einen Teil Ihrer Frage. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, eine besondere Art der Unterstützung zu verdeutlichen, die sowohl in den Einrichtungen als auch außerhalb im Kreis Olpe als hervorragende Unterstützung vorhanden ist.

Der Wunsch nach einem würdevollen und schmerzfreien Sterben, möglichst im häuslichen Umfeld, ist elementar. Der Kreis Olpe verfügt über ein breites Netz an palliativmedizinischen und -pflegerischen Angeboten, an Hospizdiensten und einem stationären Hospiz. Bereits seit 1997 hat sich ein starkes Netzwerk aus verschiedenen Professionen entwickelt. Multifunktionale Teams begleiten Menschen in ihrem Sterben und Angehörige beim Abschied nehmen. Dabei unterstützen viele großartige Ehrenamtliche die Familien in dieser herausfordernden Zeit. Auf Wunsch werden auch Angehörige in ihrer Trauer begleitet. Ein Angebot, wie ich finde, was wir unbedingt schätzen sollten.

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