„Die Zukunft Europas darf nicht seinen Gegnern überlassen werden“

Wirtschaft und Gewerkschaften zur Europawahl


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Symbolfoto Europaflagge von Pixabay.com
Symbolfoto Europaflagge © Pixabay.com

Kreis Olpe/Siegen. Europa ist ein Erfolgsprojekt, das zu Frieden und Freiheit beigetragen und Wohlstand, Sicherheit, Freizügigkeit und Demokratie gesichert hat. Grund genug für die Arbeitgeberverbände in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe, die DGB-Region Südwestfalen, den ver.di-Bezirk Südwestfalen, die IG Metall Siegen und Olpe, die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd und die IHK Siegen, in einem gemeinsamen Aufruf für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl am kommenden Sonntag zu werben.


„Nur mit einem kraftvollen Europa gelingt es, zentrale Herausforderungen wie den Klimawandel, die bessere Steuerung von Migration nach Europa, die Sicherung von Frieden und den Kampf gegen den Terrorismus erfolgreich zu bewältigen. Nur so können die gemeinsamen Interessen wirksam vertreten werden und europäische Werte weltweit Maßstäbe setzen. Hierfür lohnt es, sich einzusetzen. Wir brauchen Europa mehr denn je“, heißt es in dem Aufruf.

Interesse an offenen Märkten

„Wir möchten die Menschen in unserer Region für die Europawahl sensibilisieren, weil wir als einer der führenden Industriestandorte in Deutschland ein massives Interesse an offenen Märkten haben. Wir haben keinerlei Interesse an einer europafeindlichen Zukunft, die uns überwiegend Nachteile bescheren würde“, betont Andree Jorgella, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Siegen.

„Wir haben als Gewerkschaft unsere Beteiligung sofort zugesagt, weil wir bei dem Thema Europa eine hohe Schnittmenge mit den Arbeitgebern haben“, hebt Michael Schnippering, Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Südwestfalen, hervor. „Die Zukunft Europas darf nicht seinen Gegnern überlassen werden.“

Wahlprotest wäre schlecht

Europa stehe für viele sinnbildlich vor allem für neue Richtlinien und Bürokratie, meint Thorsten Holzhäuser, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes für den Kreis Olpe. „Gerade der Mittelstand braucht eine Entlastung von bürokratischen Vorgaben. Die Vorteile des gemeinsamen Marktes und der europäischen Idee überwiegen jedoch bei weitem. Deshalb dürfen die bestehenden Hürden nicht im Wahlprotest münden!“

Es bestehe eine große Gefahr, dass das bereits Erreichte wieder verloren gehen könnte, ergänzt André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Olpe und DGB-Kreisvorsitzender. „Wir befinden inmitten globaler Umwälzungen. Deshalb brauchen wir ein starkes und soziales Europa, damit wir in der Welt gemeinsam wirksam auftreten können!“

Eine Richtungsentscheidung

Für IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener lässt sich die Bedeutung der anstehenden Wahl kaum hoch genug einschätzen: „Diese Europawahl ist eine Richtungsentscheidung. Eine geringe Wahlbeteiligung spielt in erster Linie den Gegnern Europas in die Hände. Unsere Wirtschaft lebt von Austausch, nicht von Abschottung. Wir hoffen, dass durch die Wahl diejenigen Kräfte gestärkt werden, die Europa weiterentwickeln wollen, nicht aber diejenigen, die in ihm ein Auslaufmodell sehen.“

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