Die letzte Fahrt für Taxi-Bärbel

LP-Randnotizen


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 von LokalPlus
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Taxi-Bärbel hat ihre letzte Reise angetreten. Sie starb im Alter von 66 Jahren. Für die meisten kam die Todesnachricht wohl überraschend. Bärbel ist in Lennestadt und Kirchhundem – das kann man guten Gewissens behaupten – eine Institution gewesen. Die meisten kannten sie. Viele sind in den vergangenen Jahrzehnten bei ihr ins Taxi gestiegen.


Als Kind fuhr sie uns mit dem Taxi schon in den Kindergarten. Highlight hier waren die Sitze im Kofferraum, die bei uns sehr beliebt waren. Zeitweise war sogar unsere Mutter im Dienst von Bärbel unterwegs.

Im jugendlichen Alter haben wir Bärbel per R-Gespräch gefoppt. Drei Sekunden reichten, um sie zur Weißglut zu bringen. Bärbel nahm die Gespräche freudig an – bis irgendwann die Rechnung ins Haus flatterte. Toll, wie sie – aus heutiger Sicht berechtigterweise – aus den Schrauben ging. Sorry dafür!

Bärbel war sogar im Schützenverein Kirchhundem aktiv. 2018 wollte sie tatsächlich den Vogel aus dem Kasten holen. Das wäre, hätte es geklappt, dann wohl eines von sehr wenigen freien Wochenenden für sie gewesen.

Beim Schützenfest 2018 wollte Bärbel Löcker den Vogel in Kirchhundem schießen. von Nils Dinkel
Beim Schützenfest 2018 wollte Bärbel Löcker den Vogel in Kirchhundem schießen. © Nils Dinkel

Unzählige Feiernde, egal ob Einzelperson, Kegelclub oder Stammtisch, hat sie zu Touren oder nach Hause gefahren. Ebenso half sie einem immer aus der Bredouille und hatte ein großes Herz, wenn man gerade knapp bei Kasse war. Auf Bärbel war immer Verlass.

Bärbel, ich hoffe, dass deine letzte Fahrt dich gut ans Ziel bringt.

Nils Dinkel

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