„Die besten Abiturienten sind nicht automatisch die besten Ärzte“
Dr. Peter Liese fordert politische Lösung
- Kreis Olpe, 05.10.2017
Kreis Olpe. Das Bundesverfassungsgericht verhandelt aktuell die Frage, ob der Numerus Clausus (NC) im Medizinstudium mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Wer in Deutschland kein hervorragendes Abitur hat, hat kaum Chancen auf einen Studienplatz in Medizin. Wer mit Sicherheit einen Studienplatz bekommen will, braucht aktuell in 14 der 16 Bundesländer die Abschlussnote 1,0. Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und Arzt Dr. Peter Liese mahnt daher eine politische Reform der Studienplatzvergabe an.
Die besten Abiturienten seien nicht automatisch die besten Ärzte. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Medizinstudenten mit einem 1,0-Schnitt nicht automatisch auch die besten Ärzte, und schon gar nicht die besten Landärzte sind, die wir aber dringend benötigen. Wir müssen daher auch andere Wege finden, die Studienplatzvergabe zu regeln.“
„Auch andere Modelle sind denkbar, wie etwa die Anrechnung von einer Berufsausbildung in einem medizinischen Beruf, wie etwa als Krankenpfleger oder eine stärkere Fokussierung auf soziale Kompetenzen, die für den Arztberuf dringend erforderlich ist,“ so Liese.