DGB solidarisiert sich mit streikenden Metallern

Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie


Steht hinter den streikenden Beschäftigten der Metall-
und Elektroindustrie: Südwestfalens DGB-Chef Ingo Degenhardt von DGB-Südwestfalen
Steht hinter den streikenden Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie: Südwestfalens DGB-Chef Ingo Degenhardt © DGB-Südwestfalen

Kreis Olpe. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Südwestfalen steht geschlossen hinter den streikenden Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in der Region. Das hat der DGB in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung erklärt.


„Wir stehen an eurer Seite und unterstützen eure Forderung nach einer völlig angemessenen Lohnerhöhung und die Möglichkeit zur Reduzierung der Arbeitszeit“, richtet sich Südwestfalens DGB-Chef Ingo Degenhardt in der Mitteilung direkt an die Streikteilnehmer. „Wer tagtäglich seine Arbeitskraft für die Unternehmen zur Verfügung stellt, der ist produktiv und schafft die Werte. Aktionäre, Investoren, Unternehmer und Geschäftsleitungen alleine werden nie und nimmer Autokarossen, Rohre, Steckdosen oder Schrauben herstellen können. Ohne die vielen Tausenden von Beschäftigten funktioniert die Produktion nicht. Also muss ein berechtigter Teil der Gewinne bei den Belegschaften ankommen“, so Degenhardt weiter.

An die Adresse der Arbeitgeber richtet der Gewerkschafter einen deutlichen Appell. „Nehmen Sie neben der berechtigten Lohnforderung das Thema Arbeitszeitreduzierung sehr ernst und hinterfragen Sie Ihre Verantwortung, in gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht. Flexibilisierung ist keine Einbahnstraße. Wir brauchen jetzt Ergebnisse, gute Ergebnisse für die Beschäftigten und somit für unsere Gesellschaft, für zu pflegende und hilfsbedürftige Menschen in diesem Land“, betont Degenhardt die gesellschaftliche und soziale Verantwortung von Unternehmen.
Beschäftige arbeiten hochgradig flexibel
Außerdem verweist der Südwestfalen-Chef des DGB auf die Ergebnisse des kürzlich vorgestellten Arbeitszeitreports für NRW, den die Gewerkschaft vorgelegt hat. Darin zeige sich deutlich, wie hochgradig flexibel die Beschäftigten zugunsten ihres Unternehmens arbeiten. Degenhardt: „Das kann aber keine Einbahnstraße sein. Jetzt ist es an der Zeit, die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Fokus zu nehmen. Wer Fachkräfte halten und binden will, der muss auch in punkto Arbeitszeitgestaltung die richtigen Angebote machen.“

Für die Gewerkschaften sei es auch eine Frage von Gerechtigkeit, dass Beschäftigte die Angehörige pflegen oder noch kleine Kinder haben, mit einem teilweise Lohnausgleich nach Hause gehen können. Sonst wäre ein derartiges Engagement im häuslichen Umfeld für viele gar nicht leistbar, gibt Degenhardt zu bedenken.
Tarifverhandlungen festgefahren
Die Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall sind seit längerem festgefahren. Die IG Metall fordert unter anderem sechsprozentige Lohnerhöhungen und die Möglichkeit für Arbeitnehmer, die Arbeitszeit auf 28 Stunden pro Woche reduzieren zu können. Darauf will sich die Arbeitgeberseite jedoch nicht einlassen. Seit Mittwoch laufen bundesweit 24-stündige Warnstreiks.
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