DGB bringt Kampagne „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch!“ auf die Straße

Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor


Ingo Degenhardt DGB Siegen-Wittgenstein, Jörg Mühlhaus, Geschäftsführer VWS, Ralf Gebhardt, Betriebsratsvorsitzender VWS, Hendrik Schöler, Fuhrparkleiter VWS und André Arenz, DGB Olpe (v.l.) von privat
Ingo Degenhardt DGB Siegen-Wittgenstein, Jörg Mühlhaus, Geschäftsführer VWS, Ralf Gebhardt, Betriebsratsvorsitzender VWS, Hendrik Schöler, Fuhrparkleiter VWS und André Arenz, DGB Olpe (v.l.) © privat

Kreis Olpe. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) macht nun auch in Südwestfalen mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne unter dem Motto „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch!“ auf Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor aufmerksam.


„2019 erreichte die Zahl von Angriffen auf Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte einen neuen Negativrekord. Übergriffe auf Mitarbeiter der Bahn haben sich in wenigen Jahren fast verdreifacht und auch viele Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft fühlen sich im Berufsalltag nicht mehr sicher“, erläutern die beiden DGB-Kreisverbandvorsitzenden aus Olpe und Siegen-Wittgenstein, André Arenz und Ingo Degenhardt, die Situation.

Um das gemeinsame Anliegen in die Öffentlichkeit zu bringen, nutzt der DGB als Werbeträger nun einen Bus der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd. Die Gewerkschafter hatten sich mit ihren Überlegungen einer Buswerbung an die Geschäftsführung der Wern-Group gewandt und um Unterstützung geworben.

Banner an markanten Stellen

„Nun ist der Bus beklebt und wird in beiden Kreisen für die nächsten Monate unterwegs sein“, freuen sich Arenz und Degenhardt und danken der Wern-Group für die Ermöglichung. Um eine noch höhere Aufmerksamkeit zu erreichen, hat der DGB zudem in Olpe und Siegen an mehreren markanten Stellen Kampagnen-Banner aufgehängt.

Die Initiatoren wollen mit ihrer Kampagne sensibilisieren. „Die täglichen Erfahrungen unserer Kollegen sprechen eine deutliche Sprache. Verbale Entgleisungen, psychische und physische Gewalt sind für die Beschäftigten, die unsere Gesellschaft tagtäglich stützen, längst keine Seltenheit mehr.

88.360 Übergriffe im Jahr 2019

Die Ursachen für Übergriffe sind vielfältig und das Miteinander im öffentlichen Raum ist rauer geworden“, sagen die Gewerkschafter. Betroffen sind neben den Bereichen Polizei und Bahn auch Rettungskräfte, Feuerwehrleute, Beschäftigte der Ordnungsämter, Mitarbeiter von öffentlichen Verkehrsbetrieben und Entsorgungsunternehmen, Lehrer, Beschäftigte in Jobcentern, Bürgerämtern, Bädern, bei Gerichten und in Justizvollzugsanstalten.

Respektlosigkeiten und Übergriffe werden nur unzureichend statistisch erfasst. 2019 sind Straftaten gegenüber Polizeivollzugs- und Rettungskräften erneut angestiegen. Während 2018 bereits mit 85.151 Straftaten ein Negativrekord erreicht worden war, stiegen die Übergriffe 2019 auf 88.360 an.

Sensibilisierung notwendig

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften nehmen diese Entwicklung seit geraumer Zeit mit wachsender Besorgnis zur Kenntnis. Immer wieder haben sie das Thema auf die politische Agenda gesetzt.

„Es hat sich für uns gezeigt, dass es noch mehr und stetiger öffentlicher Aufmerksamkeit und Sensibilisierung bedarf. Daher bringen wir unsere Kampagne auf die Straße, denn Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlich und privatisierten Sektor hört nicht von allein auf“, so Arenz und Degenhardt.

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