Deutlicher Geburtenknick in NRW - aber nicht im Kreis Olpe

Kreis Olpe. 164.300 Babys haben im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen das Licht der Welt erblickt - 11.000 bzw. 6,3 Prozent weniger als im Jahr davor. Davon geht das Statistische Landesamt (IT.NRW) nach ersten Schätzungen aus. Der Kreis Olpe liegt mit seinen Geburtenzahlen allerdings nicht im rückläufigen Trend.

Hatte man in NRW im Jahr 2021 noch mit 175.386 lebendgeborenen Kindern die höchste Geburtenzahl seit 1999 erreicht (damals 176.578 Kinder), ließ die Anzahl der Geburten im Folgejahr wieder stark nach.

Einen besonders großen „Knick“ verzeichnete man im vergangenen Jahr in Köln: Dort schätzt die IT.NRW 13,9 Prozent weniger Geburten als 2021. Auch Hagen, Krefeld und Solingen sowie die Kreise Viersen und Warendorf verzeichneten ein zweistelliges Minus. Den größten prozentualen Zuwachs an Geburtenzahlen prognostizieren die Statistiker mit 2,8 Prozent Plus in Herne. Leichte Zuwächse werden unter allen Kreisen und kreisfreien Städten sonst nur noch im Kreis Heinsberg (+1,7 %) und der Stadt Hamm (+ 0,8 %) erwartet.

Recht gut da steht angesichts der deutlichen landesweiten Rückgänge auch der Kreis Olpe. Laut Schätzung gab es hier im Jahr 2022 1.280 Lebendgeborene, was lediglich einen minimalen Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zu 2021 (1.284 Babys) bedeutet. Die Zahlen blieben somit stabil.

Diese beinahe unveränderte Anzahl an Geburten weicht auch vom Gesamttrend des Regierungsbezirks Arnsberg ab, dem der Kreis Olpe angehört. Während im Jahr 2021 noch 33.985 Lebendgeborene im Regierungsbezirk gezählt wurden, schätzt das Statistische Landesamt die Geburtenzahl für 2022 auf 32.090 - also 5,6 Prozent weniger.

Einen Höhepunkt an Geburten erlebte der Kreis Olpe in den vergangenen zehn Jahren übrigens im Jahr 2017: 1.355 Babys wurden damals im Kreisgebiet geboren. Den Tiefpunkt des letzten Jahrzehnts markiert das Jahr 2013 mit 1.107 Geburten. Die aktuelle Schätzung für das Jahr 2022 liegt somit relativ mittig zwischen diesen beiden Werten.

Die Daten für das Jahr 2022 basieren auf einem Schätzverfahren des Statistischen Landesamtes NRW, welches mit vorläufigen Ergebnissen aus 2022 und den Vorjahreswerten arbeitet. Während sich die ersten Schätzungen ausschließlich auf die Geburtenzahlen fokussiert, wird die Geburtenstatistik des Jahres 2022 bis voraussichtlich Juni 2023 um weitere Angaben, beispielsweise zum Alter der Mütter oder zu Mehrlingsgeburten, ergänzt.