Der letzte Tagesmarsch zum Mount-Everest-Basecamp
Sauerländer fast am Ziel
- Kreis Olpe, 26.12.2018
- Von Kerstin Sauer
Topnews
Kreis Olpe/Nepal. Der letzte Teil unserer Serie „Unterwegs zum Mount Everest“: Andre Ziegert, Denise Schulte, Katrin Ziegert und Malte Justus haben ihr Ziel, das Basecamp am Mount Everest, schon vor Augen – doch die Teilnehmer sind erschöpft, einige sogar gesundheitlich angeschlagen.
Die Übriggebliebenen ziehen weiter. Verlieren jedes Zeitgefühl. Machen einfach einen Schritt nach dem nächsten. Und erreichen am Mittwoch, 14. November, gegen 14 Uhr das Ziel ihrer Reise: das Mount-Everest-Basecamp.
„Das war mit Abstand das Furchtbarste, was ich je gemacht habe“, erinnert sich Denise Schulte. Der Fußmarsch ist kräftezehrend, das Nervenkostüm inzwischen sehr dünn. „Ich habe nur geheult.“ Doch auch diese Etappe schaffen die drei Sauerländer und erreichen am Nachmittag wieder ihre Lodge, wo sie eine Nacht verbringen. Noch nicht wissend, dass sie am folgenden Tag für ihre Anstrengungen belohnt werden…
Doch als sie den Gipfel erreichen, bietet sich ihnen ein grandioser Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Denise Schulte: „Alles war so riesig und beeindruckend, man kann kilometerweit gucken – das war schon sehr berührend.“ Kein Wunder, dass die meisten hier, am Ziel ihrer Reise, ein paar Tränen verdrücken müssen. „Überall um einen herum ragen diese Riesen-Gipfel in den Himmel“, erzählt die 32-Jährige weiter. Und Katrin Ziegert fügt hinzu: „Es war einfach überwältigend.“
Ein Hindernis steht der Trekking-Gruppe allerdings noch bevor: der Rückflug nach Kathmandu. Ab 6.15 Uhr warten die Wanderer am Montagmorgen, 19. November, am Flughafen in Lukla auf ihren Flieger – vergeblich. Das Wetter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung: Die Region um Lukla ist bekannt für wechselhaftes und teilweise sehr schlechtes Wetter - und bei schlechter Sicht können dort oben nur noch Hubschrauber fliegen.
Das Problem: Das Wetter wird immer schlechter, auch der Hubschrauber kann nun nicht mehr in Lukla landen. Laut Wanderführer Nim muss die Truppe tiefer unter die Wolkendecke laufen, um einen anderen Helikopter-Landeplatz zu erreichen. Alle stimmen zu – und überwinden in der folgenden Stunde mit vollem Gepäck unglaubliche 600 Höhenmeter talwärts. „Krass“, sagt Malte Justus lachend, und Andre Ziegert fügt hinzu: „Es war wie im Film. Total anstrengend, aber auch irgendwie lustig.“
Drei Tage später, am Donnerstag, 22. November, kommen die vier Reisenden wieder in Deutschland an. Erkältet, erschöpft und voller unfassbarer Eindrücke. Einen Monat ist das jetzt her, die Vier arbeiten wieder, sind wieder im deutschen Alltag angekommen. Und – würdet ihr es nochmal machen? „Ja“, antwortet Andre Ziegert prompt. Denise Schulte zögert: „Mit ein bisschen mehr Komfort – ja. Die Art von Reise war total gut. Es ist da oben nur einfach irgendwann unfassbar kalt.“
Die beiden anderen können dem nur zustimmen. „Jetzt, mit dem zeitlichen Abstand und mit diesen Bildern vor Augen“, Katrin Ziegerts Blick wandert zum Fernseher, wo immer noch die Fotos der Trekking-Tour aufleuchten, „würde ich sagen, ich würde es auch nochmal machen.“
Andre Ziegert, Denise Schulte, Katrin Ziegert und Malte Justus sind nachhaltig beeindruckt. Von ihren Erlebnissen, ihren Grenzerfahrungen, von dem Land und den Menschen in Nepal. Es war die Reise ihres Lebens – zumindest bisher….