Der erfolglose Kampf um eine Martinsbrezel

LP-Glosse


  • Kreis Olpe, 14.11.2020
  • Dies & das
  • Von Nils Dinkel
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 von Sarah Menn
© Sarah Menn


Wir schreiben den 11.11. Karnevalisten denken dabei sicherlich zuerst an den Auftakt des närrischen Treibens. Christen feiern am 11. November den Martinstag im Gedenken an den heiligen Martin von Tours.

Corona-bedingt fielen diesmal sowohl die Eröffnung der „fünften Jahreszeit“ als auch die Martinszüge aus. Nichts mit Kamelle und Stimmungsmusik, nichts mit St. Martin hoch zu Pferd und anschließendem Martinsfeuer. Menschenansammlungen sind in diesen Pandemie-Zeiten nun mal nicht erlaubt.

Doch auf die beliebten Stutenkerle und Brezeln verzichten wollte offensichtlich niemand. Ich auch nicht, aber natürlich nicht für mich, sondern für meine Tochter.

„Brezel-Jagd“ durch Altenhundem

Nach Feierabend ging die „Jagd“ nach einer Martinsbrezel los. Erst die Kleine aus dem Kindergarten abgeholt, dann auf in die Bäckerei. Doch hier die Ernüchterung: In der ersten Bäckerei in Altenhundem waren die Regale in dieser Hinsicht leergefegt.

Und so sollte es bleiben. Die Leckereien waren, wie eine Verkäuferin an der vorletzten von insgesamt sechs Stationen der Bäckerei-Rundreise sagte, seit 14 Uhr in Altenhundem ausverkauft.

Während ich schließlich frustriert die Brezel-Jagd aufgab und ein schlechtes Gewissen hatte, tröstete mich das Töchterlein von der Rücksitzbank aus: „Macht nichts Papa. Ich hatte schon eine Brezel im Kindergarten!“

Zurück zu Hause, statteten wir die im Kindergarten gebastelte Laterne mit Licht aus und feierten – musikalisch untermalt und trotzdem allein – unseren eigenen Martinszug. Ohne Brezel - trotzdem schön.

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