Der Abschied von Rock am Ring

LokalPlus berichtet vom 30. Geburtstag von Rock am Ring


 von s: Lara Lenze und Elena Stark
© s: Lara Lenze und Elena Stark

Harte Töne, Haare wirbeln durch die Luft, Tausende tanzen oder pogen – zum 30. Mal wird ab Freitag, 5. Juni, Rock am Ring zelebriert. Lara Lenze und Elena Stark haben das Bewerbungsverfahren als „Festival-Reporter“ für LokalPlus gewonnen und werden regelmäßig von dem Rock-Spektakel berichten. Hier ist ihr erster Bericht:


Tag 5 Von Gitarrenklängen unserer Nachbarn geweckt, wurde auch der Sonntag damit verbracht die letzten Vorräte zu vernichten und die Sonne zu genießen, bevor es zum letzten Mal auf das Gelände gehen sollte. Mehr oder weniger erfolgreich bewältigten wir diese Aufgabe und machten uns auf den Weg zu den Bühnen. Zuerst stand „Papa Roach“ auf unserem Programm, die das Publikum trotz beißender Hitze zum Toben brachten und den ein oder anderen „Circle“ provozierten.
Während wir den Klängen von „Bastille“ lauschten, erkundeten wir die erstmalig niedergelassene „Food Court“, die ein vielfältiges Programm auf der Speisekarte bot und uns Würstchen und Baguette zum ersten Mal ab diesem Wochenende vergessen ließ. Von Falafel über Veganes Fast Food und altbewährtes wie Brot war alles dabei. Weiter ging es dann auf der MainStage mit den „Beatsteaks“ aus Berlin. Dort stellte Sänger Arnim Teutoburg-Weiß nicht nur perfekt seinen Gesang, sondern ebenfalls sein Laufsteg-Talent unter Beweis und machte damit sogar Bruce Darnell Konkurrenz. Headliner am Sonntagabend waren die Foo Fighters, die dem Publikum mit ihrer zweieinhalb stündigen Performance einheizten. Das Finale des diesjährigen Ring-Festivals gaben „Slipknot“. Mit einer spektakulären Bühnen-Show und ihren sehenswerten Masken, trommelten sie auf Fässern und allem, was Töne von sich gab. Kalt und müde machten wir uns nach dem finalen Konzert ein letztes Mal auf den Weg zum Zelt. Ein langes Wochenende voller Erlebnisse lag hinter uns, den Schlaf hatten wir uns mehr als verdient.
Wir sehen uns im nächsten Jahr! Tag 4 Nach vier Tagen Eskalation merkt auch der letzte Festival-Camper, dass es höchste Zeit ist, sich wieder dem Thema der Körperhygiene zu widmen. Entsprechend lang war die morgendliche Schlange an der Dusche.
Um auch die restlichen Grundbedürfnisse abzudecken, hat dich seit diesem Jahr ein großer deutscher Lebensmittel-Discounter auf dem Campinggelände angesiedelt. Wie zu Hause gehört also neuerdings auch der Weg zum Einkaufen zum Alltag des Ring-Besuchers. Die Frage nach der Kühlung des mitgebrachten Bieres war damit nicht mehr Thema Nummer 1.
Unser erstes Ziel war der Auftritt der Rock-Legende „Slash“. Der seit einigen Jahren solo auftretende Ex-Gitarrist von „Guns 'n Roses“ machte seinem Titel alle Ehre. Von den Helden des klassischen Rocks zog es uns weiter zur Deutschen Band Kraftklub, die in den letzten 5 Jahren eine steile Karriere vom Zeltplatz-Act zur Main-Stage gemacht haben. Die Geister spalteten sich bei „The Prodigy“. Musikalisch kaum einzuordnen, bewegt sich die Band irgendwo zwischen Rock, Electro und Hip-Hop. Für die Einen der ultimative Anlass vollkommen auszurasten, für die Anderen schlicht und einfach Lärm.
Beim nächsten Act waren sich wieder alle einig. Deichkind erfüllte alle Erwartungen mit einer spektakulären Bühnenshow. Wie bereits bei ihrem Ring-Auftritt vor zwei Jahren faszinierten und überraschten die Hamburger das tobende Publikum und fuhren zum Song „Roll das Fass rein“ in einem überdimensionalen Holzfass durch die Masse. Still One Day to go. Noch immer nicht am Limit! Rock on! Tag 2 im "Ring-Exil". Die Ereignisse überschlagen sich. Aufstehen, Sonnen, Flunkyball und Grillen...und dann das gleiche wieder von vorn. So sieht ein typischer Camping-Tag am Ring aus. Die Forderungen nach einem Tröten-Verbot werden lauter -Schlaf gibt es erst wieder nächste Woche. Tag ein, Tag aus das gleiche Spiel - neue Camper suchen nach einem freien Platz zum Zelten... vergebens.
Rauchschwaden der "Rock-Nomaden"
Nach einem konditionell anspruchsvollen Tagesprogramm, kündigten sich die Abendstunden mit den Rauchschwaden der "Rock-Nomaden" an. Unser Neid war groß beim Ausblick der Ausrüstung unserer Nachbarn beim Rock'n'Roll Camping. Anstelle des steinzeitlichen Standard-Camping-Pakets haben die Rock'n'Roller kühles Bier und geladene Smartphones durch integrierte Stromanschlüsse. Zuletzt zog es uns zur Ring-Warm-Up-Party aufs Festival-Gelände. Neben einer kleinen Kirmes wurden dort zwei riesige Zelte geöffnet, in denen 1990er- und Rockmusik gespielt wurde. Heute Nachmittag ging es dann endlich mit den Konzerten los. Eröffnet wird das diesjährige Ring-Spektakel von den Donots. Dazu morgen mehr! Bis dahin: Rock on! Tag 1 Unter dem Motto „Krawall und Remmidemmi“ machten wir uns gestern auf den Weg zum fünftägigen Ring-Erlebnis. Voll motiviert und von Keilriemen-Riss und verspäteten Zügen nicht aufzuhalten, erreichten wir am späten Nachmittag die ländliche und idyllische Ring-Kulisse. Umgeben von Feldern, Bollerwagen, Bier und Staub erkämpften wir uns unsere zum 30-jährigen Jubiläum schwarz-grauen Festival-Bändchen.
„We felt pushed again“, als es nach etwa zwei Kilometern Wegstrecke das nächste Hindernis zu überwinden galt. Tausende schleppende und bepackte Menschen und kein freier Zeltplatz in Sicht. Da Rocker aber bekanntlich ein sehr freundliches Völkchen sind, fand sich nach einigen Umrundungen des Geländes natürlich trotzdem ein nettes Plätzchen! Und jetzt startet endlich das Camping-Erlebnis bei strahlender Sonne, netten Nachbarn und Grillaroma. Wir melden uns morgen wieder. Bis dahin! Rock on!
Für LokalPlus hautnah dabei
Sie sind jung, sie haben journalistisches Talent und das wichtigste – sie sind festivalerfahren: Lara Lenze und Elena Stark sind in Mendig (bei Koblenz) vor Ort und berichten für LokalPlus vom großen Jubiläums-Fest. Ob Trinkgelage auf den Campingplätzen, Berichte über die Bands oder die Feier nach der Feier auf dem Festivalgelände – die 25-jährige Lara Lenze und die 23-jährige Elena Stark sind für LokalPlus hautnah dabei.
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