Demokratie unter dem Diktat der Termine
Petra Crone: Volksvertretung als Fulltime-Job
- Kreis Olpe, 06.09.2017
- Von Rüdiger Kahlke

Kreis Olpe. 630 Abgeordnete hat der 18. Deutsche Bundestag. Sie sind ein Grundpfeiler der Demokratie in Deutschland und unterliegen einer Diktatur, genauer gesagt: dem Diktat der Termine. „Wir sind ein Arbeitsparlament und machen die Gesetze“, sagt Petra Crone (SPD), die in diesem Monat aus dem Bundestag ausscheidet. Die Sitzungswochen in Berlin sind eng getaktet, arbeitsintensiv. Feierabend ist, wenn die Beratungen abgeschlossen sind, hatte Dr. Matthias Heider (CDU) bereits nach seinen ersten 100 Tagen im Parlament bilanziert. Und das kann zwölf, aber auch schon mal 16 Stunden dauern.



Freitags dann wieder Sitzungen und schließlich die Abreise. „Es ist schon heftig“, schildert Petra Crone die zeitlichen Belastungen. Denn: Zwischendurch müssen auch noch Besuchergruppen betreut, Texte abgestimmt, das Büro mit drei Mitarbeitern organisiert und Fachgespräche geführt werden. Dabei müsse man Hinterkopf haben, mit wem man redet, welche Interessen der jeweilige Gesprächspartner vertritt. Aber: „Gespräche sind wichtig“, sagt sie. Gespräche helfen dabei, Dinge einzuordnen, Positionen und zu formulieren.
Im Wahlkreis werden die Fachpolitiker zu Generalisten. Auch hier werden sie oft eingeladen, müssen Erwartungen erfüllen, organisieren selbst Veranstaltungen, kommen mit vielen ins Gespräch. „Das ist das Schöne daran“, sagt Petra Crone. Es sei eine „gute Möglichkeit, nicht im eigenen Saft zu schmoren.“ In der Reihe „Fraktion vor Ort“ ist sie auch in anderen Wahlkreisen unterwegs, um ihre Fachgebiete vorzustellen. Umgekehrt lädt sie andere Politiker ein, um Themen abzudecken, die nicht ihr Spezialgebiet sind.
Mini-Serie zum Abschied von Petra Crone
Was es dem Kreis Olpe und den hier lebenden Menschen bringt, wen sie in Berlin von zwei Abgeordneten vertreten werden, wollte LokalPlus-Mitarbeiter Rüdiger Kahlke ebenfalls von Crone, aber auch von Matthias Heider (CDU) wissen. Welche Antworten er erhalten hat, ist am Donnerstag, 7. September, bei LokalPlus nachzulesen.
