DB Regio bereitet sich auf den Start auf der Ruhr-Sieg Strecke vor

Notvergabe der bisherigen Abellio-Linien


  • Kreis Olpe, 17.01.2022
  • Wirtschaft
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Ein Zug der Abellio Rail in Meggen. von Nils Dinkel
Ein Zug der Abellio Rail in Meggen. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Zum 1. Februar übernimmt DB Regio den Betrieb der gebeutelten Abellio in Nordrhein-Westfalen. Dazu zählen im Kreis Olpe der Regionalexpress RE 16 und die Regionalbahn RB 91. Übernommen werden ein Großteil der bisherigen Abellio-Mitarbeiter und auch die vorhandenen Züge. Bis Ende Februar ist wegen des Betreiberwechsels mit Einschränkungen zu rechnen.


Abellio stellt als bisher zweitgrößter Mitbewerber im Land sein Verkehrsangebot in NRW ein. Einen Großteil hiervon hält die Deutsche Bahn Regio, eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Bahn, aufrecht.

Ein Prozess, der sich im Normalfall über Jahre erstreckt, muss nun im Rahmen der Notvergabe innerhalb einiger Wochen vonstatten gehen. „Von den über 500 Mitarbeitern, die bei DB Regio für den Wechsel in Nordrhein-Westfalen vorgesehen sind, haben wir schon deutlich über 90 Prozent an Bord“, teilte ein Bahnsprecher mit.

Möglichst viele Züge sollen fahren

Die Deutsche Bahn hofft, möglichst viele Züge ab dem 1. Februar fahren lassen zu können. Wie gut das funktioniert, hänge jedoch auch von Abellio ab, so ein Bahnsprecher. Im Ruhr-Sieg-Netz übernimmt die Deutsche Bahn Regio 17 Züge, die das Unternehmen nach der Übernahme eigenständig warten möchte.

17 Züge übernimmt die DB Regio. von Nils Dinkel
17 Züge übernimmt die DB Regio. © Nils Dinkel

Zum Zustand der Fahrzeuge kann man noch keine genaueren Angaben machen. Die DB Regio signalisierte, das nach dem Wechsel möglicherweise größere Instandsetzungs-Arbeiten auf das Unternehmen zukommen könnten. „Eine solche Generalüberholung dauert in der Regel drei bis vier Wochen“, sagte ein Bahnsprecher. Bis dato seien keine Ersatzzüge vorgesehen.

Einarbeitungen und Schulungen

Laut Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe (NWL) werden die zu übernehmenden Mitarbeiter bereits in ihre neuen Arbeitsplätze eingearbeitet und, soweit notwendig, geschult. „Konkret werden sie in die Systeme, mit denen ihr neuer Arbeitgeber fährt, eingewiesen und erhalten zudem ihre neuen Arbeitsmittel“, so die Aufgabenträger. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen hätten für diese Maßnahmen zwei bis drei Tage pro Mitarbeiter angesetzt.

Neben der Deutschen Bahn Regio übernehmen auch die Unternehmen National Express und VIAS Rail einige der Linien in NRW. Die 120 Abellio-Triebzüge müssen laut NWL auf die Anforderungen der drei Anbieter angepasst und vorbereitet werden

Einschränkungen drohen

Daher gelte es, bereits jetzt im Januar Personal und Fahrzeuge sukzessive für die erforderlichen Zeiträume freizustellen. Bis Ende Februar könnten sie nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen.

Deshalb haben die zuständigen Aufgabenträger einen mehrstufigen Übergangsfahrplan entwickelt, der ein verlässliches Angebot absichern und den Übergang ermöglichen soll. Die erste Phase des Übergangsfahrplans ist am Montag, 17. Januar, gestartet. Die letzte Phase beginnt am 1. Februar.

„Alle Übergangszeiträume enden voraussichtlich am 27. Februar. Ab diesem Zeitpunkt soll das ursprüngliche Leistungsangebot wiederhergestellt sein“, teilen die Aufgabenträger mit. Die Direktvergabe läuft bis Ende 2023. Bis dahin sollen die Linien neu ausgeschrieben und langfristig vergeben werden.

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