Das Osterfeuer lässt sich kaum jemand entgehen

Überblick über Osterbräuche


  • Kreis Olpe, 14.04.2022
  • Glaube & Religion
  • Von Jule Schild
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Osterfeuer, Ostern, Brauch, Symbol von Nils Dinkel
Osterfeuer, Ostern, Brauch, Symbol © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Menschen haben wieder allen Grund zur Freude. Warum? Das Osterfest steht vor der Tür und kann nach zwei Jahren Corona-Pause wieder mit den gewohnten traditionellen Bräuchen gefeiert werden.


Nicht nur die Auferstehung Jesu macht den höchsten christlichen Feiertag so besonders, auch die Vielzahl an Bräuchen, die sich im Laufe der Jahrhunderte rund um das Osterfest gebildet haben, sind für die Menschen von großer Bedeutung.

Das eigentliche Brauchtum beginnt am Gründonnerstag. Bei der Abendmesse läuten alle Glocken und verstummen anschließend bis zur Osternachtsfeier. Neben dem Eier färben und - suchen, was besonders den Kindern viel Freude macht, sind die weltweit verbreitetsten Bräuche das Osterfeuer, das Osterlamm und das Osterwasser. Dabei holen Frauen am Ostersonntag Wasser aus einer Quelle. Es steht als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit und ihm werden Heilkräfte zugeschrieben.

Symbolfoto Ostern,  Osterhase, Ostereier von Pixabay.com
Symbolfoto Ostern,  Osterhase, Ostereier © Pixabay.com

Das Färben von Eiern wird nicht ohne Grund gemacht. Schon im Mittelalter wurden die Eier als Symbol für die Auferstehung Jesu angesehen und rot gefärbt - für das Blut, das durch den Tod vergossen wurde.

Ostern in Attendorn

Besonders in der Hansestadt Attendorn ist das Osterbrauchtum sehr ausgeprägt und es gibt besondere Traditionen wie in kaum einer anderen Stadt.

Gestartet wird mit dem Semmelsegnen an Karsamstag,14 Uhr, an der Nordseite der Pfarrkirche. Die Ostersemmeln werden nach dem Segnen zu Hause traditionsgemäß mit Butter und Knochenschinken verspeist.

Semmelsegen am Karsamstag in Attendorn. von Christopher Finke
Semmelsegen am Karsamstag in Attendorn. © Christopher Finke

Auch das Osterfeuer lässt sich kaum ein Attendorner entgehen. Zuvor müssen die Poskebrüder am Karsamstag ab 15 Uhr die Fichten für das Osterkreuz fällen. Anschließend werden die Fichten der vier Porten in die Innenstadt gebracht und gegen 17.30 Uhr auf dem Alter Markt vermessen.

Aufrichten der Kreuze

Das Aufrichten der Kreuze der vier Attendorner Porten erfolgt am Ostersonntag ab 13 Uhr. Während der Feuer, die am Ostersonntag um 21 Uhr auf vier Hügeln rund um die Innenstadt entzündet werden, schwenken die Besucher, ob groß oder klein, Holzfackeln in kreisförmigen Bewegungen um die Köpfe herum.

30 Minuten nach dem Anbrennen der Osterfeuer ziehen von den ehemaligen Stadttoren vier Prozessionen durch die Hauptstraßen zur Pfarrkirche. Dabei singen die Leute gemeinsam das Kirchenlied „Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden“.

Zum Abschluss der Ostertage findet in Attendorn die Osterabendandacht im Sauerländer Dom statt. Dabei sind Prozessionslaternen als Symbol des Sieges über Leben und Tod zu verstehen.

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