Das Geheimnis ist gelüftet: Andreas Wigger steht hinter der Fahne
Berlinghauser Schützenchef seit 21 Jahren im Amt
- Kreis Olpe, 07.08.2021
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss
Drolshagen. Viele Leser haben ihn erkannt, nur einige lagen daneben: Die Person, die stellvertretend für das Stadtgebiet Drolshagen hinter der Fahne steht, ist Andreas Wigger, Vorsitzender der Schützenbruderschaft Berlinghausen. Unter allen richtigen Einsendungen haben wir Sigrid Knaupe aus Drolshagen-Husten als Gewinnerin des Krombacher-Grillpaketes ermittelt. Herzlichen Glückwunsch!
Zusammen sein und gemeinsam feiern, das macht für Andreas Wigger das Schützenwesen aus. Mit 16 Jahren als Mitglied zu dieser Gemeinschaft zu gehören, bedurfte keiner Diskussion. „Der Eintritt in den Verein war kein Thema. Man freut sich einfach, dabei zu sein“, so Andreas Wigger zurück.
Denkwürdig und anerkennenswert ist, dass der heute 56-Jährige bereits vier Jahre nach seinem Eintritt in die Schützenbruderschaft in den Vorstand gewählt wurde. Seit 35 Jahren ist Andreas Wigger ein Aktivposten.
Seine ehrenamtliche Karriere begann als Fähnrich. Als Königsoffizier begleitete er Bürgermeister a.D. Theo Hilchenbach. Es folgten sechs Jahre als 2. Vorsitzender und bislang 21 Jahre als Chef der Berlinghauser Schützen. Insgesamt 35 Jahre Vorstandsarbeit sind schon beeindruckend. Mit den drei Ordensstufen des Sauerländer Schützenbundes geehrt, wurde ihm 2015 die höchste Auszeichnung – der Orden für hervorragende Verdienste – überreicht.
Schon lange an seiner Seite ist seine Frau Alexa. Aus Hützemert stammend ist sie zwar nicht mit dem Schützenwesen groß geworden, hat aber schnell Freude daran gefunden und teilte zwei Regentschaften, 1996 als Königin und seit 2015 als Kaiserin, mit ihrem Mann.
Als Frau des Schützenchefs ist Alexa Wigger in die Arbeit miteingebunden und beide loben das harmonische Miteinander im Vorstand. Das ist nicht alles, vor Schützenfest glüht das Bügeleisen fast schon. Für die drei Männer im Hause Wigger, zu denen auch die Söhne Christian und Sebastian zählen, die ebenfalls in die Vorstandsarbeit eingebunden sind, liegen sechs weiße und drei schwarze Hosen sowie mindestens neun weiße Hemden gebügelt bereit.
Welche Bedeutung haben die Schützenvereine eigentlich und hat sich das Schützenfest verändert? „Die Schützenvereine sind in den Orten oft die Klammer für alle Vereine. Beim Schützenfest kommen alle Generationen zusammen. Das Schützenfest hat sich kaum verändert. Lediglich die Musik ist mehr auf Party ausgerichtet“, erzählt das Kaiserpaar.
„Geändert hat sich die Festfolge. Seitdem der Königsvogel sonntags geschossen wird und die Majestäten beim ausgiebigen Frühschoppen feiern können, ohne Festzug am gleichen Nachmittag, hat sich die Zahl der Königsanwärter wieder erhöht“, sind sich Alexa und Andreas Wigger sicher.
Keinen Zweifel lässt der Berlinghauser Schützenchef daran, dass es die kleineren Vereine schwerer haben, die Kosten zu stemmen, und dass es schwieriger wird, Vorstandsmitglieder zu gewinnen. Der Grund: Viele wollen sich nicht langfristig binden.
Die Söhne des Kaiserpaares, Sebastian und Christian Wigger, haben nicht lange gezögert, sich im Offizierskorps zu engagieren. Erstgenannter ist der amtierende König der Schützenbruderschaft. Beide setzen damit die „Schützentradition“ im Hause Wigger fort, die mit Gründungsmitglied Adam Wigger und seinem Sohn Gerhard Wigger (langjähriger Vorsitzender und Vater von Andreas Wigger) seinen Anfang fand.
Die Harmonie unter den Schützenvereinen im Stadtgebiet Drolshagen lobt Andreas Wigger und hebt hervor, dass die Gründung der Sebastianusgemeinschaft, auf Initiative des ehemaligen Pfarrers Udo Linke, dazu beigetragen habe.