Covid-19 Impfstoff: „Riesenerfolg für Europäische Forschungspolitik“

Europaabgeordneter Dr. Peter Liese zeigt sich optimistisch


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Gibt es bald einen zuverlässigen Impfstoff gegen Covid-19? von Pixabay.com
Gibt es bald einen zuverlässigen Impfstoff gegen Covid-19? © Pixabay.com

Kreis Olpe. Ein „Riesenerfolg für die Europäische Forschungspolitik“: So bezeichnet der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Dr. med. Peter Liese die Ergebnisse der dritten Phase der klinischen Prüfung für einen Corona-Impfstoff der Firma Biontech in Zusammenarbeit mit Pfizer.


Biontech und Pfizer hatten am Montag, 9. November, mitgeteilt, dass nach ihrer Analyse 90 Prozent der Testpersonen, die den Impfstoff erhalten haben, gegen Covid-19 geschützt seien. Sie hatten insgesamt 43.538 Probanden getestet. Dabei tauchten 94 bestätigte Fälle von Covid-19 auf.

„Bei der Studie handelt es sich um eine Doppel-Blind-Studie und erst in den letzten Tagen wurde auch für die Studienleiter bekannt, wer einen Placebo und wer den Impfstoff erhielt. Offensichtlich sind in der Placebo-Gruppe deutlich mehr Covid-19-Fälle aufgetaucht als in der Gruppe derjenigen, die den Impfstoff erhalten haben. Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, betont Liese.

Dr. Peter Liese ist optimistisch: Schon im Frühling könnte sich die derzeitige Lage entspannen. von privat
Dr. Peter Liese ist optimistisch: Schon im Frühling könnte sich die derzeitige Lage entspannen. © privat

Selbstverständlich müssten die Daten noch von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA geprüft werden, aber dies werde kurzfristig der Fall sein: „Ein Expertenteam bei der EMA steht schon bereit und die ersten Teile der Daten aus der Phase 1 und 2 sind bereits bewertet worden. Wir wollen in Europa so schnell wie möglich einen Impfstoff, aber er muss auch sicher sein", so Liese.

Vertrag kurz vor der Unterschrift?

Falls sich die Ankündigungen bestätigten, sei das ein „riesiger Erfolg für die europäische Forschungs- und Innovationspolitik.“ Der Impfstoff werde in Mainz, Idar-Oberstein, Berlin und zukünftig auch in Marburg produziert. „Die Europäische Kommission hat in Kooperation mit den Mitgliedsstaaten schon intensive Verhandlungen mit Biontech/Pfizer geführt und man ist sich im Prinzip einig, dass die Europäer hunderte von Millionen Impfstoffdosen zur Verfügung gestellt bekommen. Nach meinen Informationen steht der entsprechende Vertrag kurz vor der Unterschrift“, erklärt Liese.

Und weiter: „Ich halte es für sehr wichtig, dass die Europäische Kommission hier mit der Industrie kooperiert. Alle europäischen Gesetze, z.B. bezüglich Transparenz und Haftung, werden eingehalten. Ich halte diese Kooperation für notwendig, denn wo würden wir in dieser Pandemie ohne die Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie stehen und wo würden wir stehen, wenn der Impfstoff zwar den Amerikanern, aber nicht den Europäern zur Verfügung steht“, so der Arzt und Europaabgeordnete.

Schritt für Schritt zu einem normalen Leben

Ein Impfstoff werde die Corona-Pandemie nicht von heute auf morgen beenden, weiß Liese. Es werde sicher viele Monate dauern bis nach der Zulassung die nötigen 60 bis 70 Prozent der Menschen in Deutschland und Europa geimpft werden. „Aber wenn wir, wie vorgesehen, zunächst das medizinische Personal und Risikopatienten impfen und der Impfstoff tatsächlich zu 90 Prozent gegen Covid-19 schützt, wird eine Situation, wie wir sie zum Beispiel jetzt in Belgien erleben, in den nächsten Monaten vermeidbar sein. Im Frühjahr rechne ich daher damit, dass wir Schritt für Schritt zu einem normalen Leben zurückgehen können“, so Liese abschließend.

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