Coronavirus: Matthias Heider sieht drei Dinge für Entlastung der Wirtschaft

Zielgenaues Krisenmanagement


Doktor Matthias Heider äußert sich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus. von Nils Dinkel
Doktor Matthias Heider äußert sich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Matthias Heider, CDU-Bundestagsabgeordneter und Stellvertretender Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), positioniert sich in der aktuellen Diskussion über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus.


„Zweifellos hat das Coronavirus negative Folgen für die Weltwirtschaft. Das spüren wir auch und gerade hier in Südwestfalen, etwa in der Automobilzuliefererindustrie, wo wichtige Materiallieferungen aus China ausbleiben. Dies kann die Produktion vor Ort stark beeinträchtigen“, so Heider. Angesichts dieser Ausnahmesituation dürften die betroffenen Unternehmen selbstverständlich erwarten, dass die Politik unterstützende Maßnahmen ergreift.

„Dabei halte ich jedoch ein allumfassendes Konjunkturpaket nicht für den richtigen Weg. Denn ich befürchte, dass uns das nur allzu rasch in eine vom sozialdemokratischen Koalitionspartner gestellte Schuldenfalle führen würde – und das kann langfristig in niemandes Interesse sein“, macht der Bundestagsabgeordnete klar.
Drei Faktoren für zielgenaues Krisenmanagement
Es brauche ein zielgenaues Krisenmanagement, das von grundsätzlichen Erwägungen hinsichtlich wirtschaftlicher Strukturreformen zu trennen sei. Vor diesem Hintergrund hält Heider drei Dinge für besonders wichtig.


„Erstens müssen wir sicherstellen, dass Unternehmen, die durch die aktuelle Krise in eine Schieflage geraten, finanziell stabilisiert werden. Dazu ist die Liquidität der Banken zu sichern. Spezielle Überbrückungskredite, die beispielsweise durch die KfW ausgegeben werden könnten, sind sinnvolle Instrumente“, so Heider.

Außerdem seien flexible Arbeitszeitmodelle zu fördern. Zu denken sei vor allem an Kurzarbeit, die von jedem Unternehmen individuell angepasst werde. Der Bund zahle dann einen Teil des Kurzarbeitergeldes. Während der weltweiten Finanzkrise vor gut zehn Jahren habe man damit in Deutschland bereits positive Erfahrungen gemacht.
Heider fordert sinnvolle Maßnahmen
Heider: „Wir müssen aus der Krise lernen und Konsequenzen ziehen. Dazu gehört, dass wir die Produktion und Bevorratung medizinischer Schutzkleidung hier in Deutschland steigern und uns wieder stärker im Arzneimittelmarkt positionieren.“

Es gehe nicht um Aktionismus – sondern um sinnvolle Maßnahmen, die in einer akuten Krisensituation für die Wirtschaft tatsächlich hilfreich sei, so Heider abschließend.
Artikel teilen: