Corona mal anders: Spritsparen, selbst produzierte Zigaretten und Free-TV

LP-Glosse


  • Kreis Olpe, 04.04.2020
  • Von Wolfgang Schneider
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 von Grafik: Sarah Menn
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Einige Bekannte schreiben in diesen Tagen ein Corona-Tagebuch. Könnte ich auch machen, wenn ich zu viel Zeit hätte. Habe ich aber nicht. Und wer will schon lesen, dass ich nach einem Wassereinbruch vom Balkon jetzt tiefe Einblicke in die Deckenkonstruktion unseres Esszimmers habe?

Nur dumm, dass ich kein Material bekomme, um die Decke wieder zu verschließen. Oder dass ich vergangene Woche mein Laptop geschrottet habe, weil es mir beim Prüfen des Internetanschlusses im Keller vom Regal gefallen ist.

So etwas braucht niemand – und deshalb lasse ich das besser. Dann suche ich doch besser nach positiven Aspekten in dieser besonderen Corona-Zeit. Die macht mich dank Homeoffice zum Spritsparer. 54 Kilometer Fahrtstrecke pro Tag gespart. Entlastet meinen Geldbeutel um die Ausgaben für 21 Liter Benzin pro Woche und die Umwelt um die entsprechenden Abgase.

Apropos Sparen: Meine Frau hat einen strikten Sparkurs ausgerufen, denn man weiß ja nicht, wie sich die persönlichen Finanzen im Verlauf der Krise entwickeln. „Was du verrauchst, geht auf keine Kuhhaut. Fertige Zigaretten gibt es nicht mehr“, war ihre Ansage.

Jetzt sitze ich abends mit Tabakdose, Zigarettenhülsen und Stopfmaschine am Tisch und produziere meine Ration für den Folgetag. Gut für die Feinmotorik und den Geldbeutel. Von der Gesundheit reden wir lieber nicht.

Unser Kabelnetzbetreiber hat uns zehn, zwölf ansonsten kostenpflichtige Programme freigeschaltet, um die Zeit der Kontaktbeschränkungen und sozialen Distanz kurzweiliger zu gestalten. Ist ja eine nette Geste, aber schon das bisherige Programmangebot mit Shopping-Queens, Tüll und Tränen, Koch- und Dating-Shows treibt zumindest mich eher aus dem Haus als auf den Fernsehsessel.

Apropos aus dem Haus: Frühling ist jetzt endgültig angesagt. Genießt das schöne Wetter und die milde Luft. Aber bitte nicht alle auf einmal an den üblichen Ausflugs-Hotspots. Denn auch ein laues Lüftchen sollte niemanden übermütig und unvorsichtig werden lassen. In diesem Sinne: Bleibt gesund und genießt das Wochenende!

Wolfgang Schneider
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