Corona bremst Gastronomie im Kreis Olpe teilweise aus

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Das Café Heimes am Bahnhof in Altenhundem von Nils Dinkel
Das Café Heimes am Bahnhof in Altenhundem © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Das Café Heimes am Bahnhof in Altenhundem öffnet vorerst nur noch sonntags. Die 2G-Regelung im Einzelhandel, Homeoffice und Quarantäne, oder kurz gesagt: die Corona-Pandemie, machen Familie Heimes zu schaffen. Auch Steinhoff Hotel & Gastronomie in Schönholthausen verzeichnet einen enormen Umsatzrückgang. Die Hohe Bracht-Pächterin erwägt, das Mittaggeschäft erst einmal dranzugeben. Währenddessen hat das Landhotel Sangermann in Oberveischede keinen Grund zur Klage. LokalPlus hat stichprobenartig im Kreis Olpe nachgefragt: Wie ist die Lage?


„Aufgrund der jetzigen Corona-Situation sehen wir uns leider gezwungen, unsere Öffnungszeiten anzupassen und unseren Standort in Lennestadt-Altenhundem größtenteils zu schließen“, schrieb das Café Heimes bei Facebook. In Altenhundem ist sonntags nur noch von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Das Café in Saalhausen öffnet weiterhin täglich außer montags.

Petra Heimes, die das Café seit 18 Jahren in bester Ortslage betreibt, sieht aktuell wirtschaftlich keine andere Möglichkeit: „Wir hoffen, dass wir Mitte Februar wieder mit Feuereifer dabei sind. Wir müssen diese Welle hinter uns bringen.“ Durch Quarantäne-Anordnungen gebe es derzeit schnell personelle Probleme. Für Altenhundem seien vier Kräfte Minimum erforderlich. Der Januar sei an sich ein schwieriger Monat.

Familie Heimes führt das Café inzwischen in der sechsten Generation. von privat
Familie Heimes führt das Café inzwischen in der sechsten Generation. © privat

Homeoffice und viele Kindergarten- und Schulkinder, die zu Hause blieben, sorgten dafür, dass teilweise stundenlang keine Kundschaft im Laden sei. „Allein im Einzelhandel 2G wegzulassen, wäre eine gute Sache gewesen. Die Leute beschränken das Einkaufen auf das Nötigste. Wir wollen nicht den Kopf in den Sand stecken, aber es muss sich rechnen“, so Petra Heimes, die ihr Team in die Entscheidung mit einbezogen hat.

Hohe Bracht

Auf der Hohen Bracht ist es laut Pächterin Melanie Schreiner derzeit ebenfalls sehr ruhig. Überlegungen, die Öffnungszeiten auf den Mittwoch auszuweiten, sind erst einmal auf Eis gelegt. „Seit der Einführung der 2G-Regel im Innenbereich ist die Zahl der Gäste massiv eingebrochen. Ein weiterer Effekt bei 2G-Plus ist aber weitestgehend ausgeblieben“, so Melanie Schreiner im Gespräch mit LokalPlus.

Derzeit liefen Überlegungen, das Mittagsgeschäft vorerst herauszunehmen. Entschieden sei aber noch nichts, so die Pächterin.

Der Aussichtsturm Hohe Bracht. von Nils Dinkel
Der Aussichtsturm Hohe Bracht. © Nils Dinkel

Kurzarbeit könne für Melanie Schreiner kein Hilfs-Instrument sein, da man prinzipiell ja öffnen könne und solle. Im Moment sei es eher Laufkundschaft, mit der sich die Pächterin über Wasser halte. Die letzte Feier habe kürzlich im Aussichtsturm stattgefunden.

„Für den Dezember und den Winter wurde viel storniert; alle Weihnachtsfeiern wurden abgesagt. Wir setzen unsere Hoffnung jetzt auf den Frühling. Ab April gibt es wieder einige Buchungen“, erzählt Melanie Schreiner. Sie sieht sich vor zwei schweren Monaten stehen.

Steinhoff Hotel & Gastronomie

Einen großen Umsatzrückgang verzeichnet auch Steinhoff Hotel & Gastronomie in Schönholthausen. „Dementsprechend haben wir die Öffnungszeiten angepasst“, sagt Inhaberin Kerstin Mosch im Gespräch mit LP. Bislang war ausschließlich montags Ruhetag, seit dem vergangen Wochenende nun auch sonntags. Zudem gelte nun im Restaurant von Dienstag bis Donnerstag bei à la carte-Bestellungen, dass man vorher reservieren müsse.

Als ausschlaggebend für die ausbleibenden Gäste sieht Mosch nicht die Corona-Regeln. Die meisten Kunden seien geboostert. Vielmehr sei die Verunsicherung der Leute der entscheidende Faktor. Dazu habe vor allem die Politik beigetragen: „Die Menschen haben die ,Bleibt zu Hause´-Appelle sehr zu Herzen genommen und verinnerlicht.“ Nun müsse man schauen, wie sich die Lage weiterentwickele.

Landhotel Sangermann

Derweil ist die Lage im Oberverscheider Landhotel Sangermann nicht angespannt. „Wir sind gut ausgebucht für den Januar“, berichtet Servicekraft Beatrice Rempel. An den Öffnungszeiten habe man nichts ändern müssen, Tische und Zimmer seien belegt. Corona bzw. die Corona-Regeln stellen für die Kunden kein Hindernis dar, die 2G+-Regel werde gut angenommen. Für Menschen, bei denen die zweite Impfung zwischen 14 und 90 Tagen zurückliege, werde kein zusätzlicher Test benötigt.

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