Die Preise im Keller, die Vorschriften überbordend, die Zukunft unsicher: Auch die Landwirte im Sauerland haben schon bessere Zeiten gesehen. Über die aktuelle Lage informierten sich jetzt Vertreter der CDU in Begleitung des Kreislandwirts Peter Steinhoff auf dem Hof Engels in Feldmannshof.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider und der Kreisvorsitzende Jochen Ritter hatten mit Christina Schulze-Föcking kompetente Verstärkung aus den eigenen Reihen mitgebracht: Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im NRW-Landtag ist Vorsitzende des Bundesfachausschusses Landwirtschaft und ländlicher Raum der CDU Deutschlands. Privat führt sie gemeinsam mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis Steinfurt, der sich seit mehreren Generationen in Familienhand befindet.
Peter Engels ist in erster Linie Milchbauer. Eine von mehreren Herausforderungen: Der stark verfallene Preis für Milch. Dr. Matthias Heider berichtete, dass der Bund seine Hilfen für die Milchviehbetriebe verdoppelt habe. „Am Markt kommt es auch darauf an, dass die Macht der Abnehmer im Handel nicht durch Konzentrationen größer wird.“ Im Übrigen verwies er auf Möglichkeiten zur Absicherung der Preise an der Leipziger Börse. Landwirt Peter Engels gab an, sich keine Illusionen zu machen: „Selbst wenn wir es national schaffen sollten, das Angebot an Milch zu verknappen, würde das schnell durch Anbieter aus anderen europäischen Ländern wieder ausgeglichen.“
Seine Frau stellte den Sinn der zunehmenden Zahl an Gütesiegeln in Frage. „Sie stiften eher Verwirrung, als dass sie dem Verbraucher Orientierung geben.“ Christina Schulze-Föcking pflichtete ihr bei und fügte hinzu: „Es ist nicht einzusehen, dass landwirtschaftliche Produkte immer detaillierter gekennzeichnet, andere Produkte jedoch ohne solche Angaben vermarktet werden. Wenn, dann gleiche Anforderungen für alle.“
Das Ehepaar Engels sieht sich mit einer wachsenden Anzahl an Vorschriften konfrontiert, die nicht nur erheblichen bürokratischen Aufwand mit sich, sondern auch ungerechtfertigtes Misstrauen zum Ausdruck brächten. Daran knüpfte der CDU-Kreisvorsitzende Jochen Ritter mit Blick auf den Entwurf des Landesnaturschutzgesetzes aus dem Hause von Umweltminister Johannes Remmel an: „Wer in diesen ohnehin schwierigen Zeiten Gesetze auf den Weg bringt, die den Bauern sämtliche Gestaltungsspielräume nehmen und sogar Eingriffe ins Eigentum ermöglichen, ist kein Minister für, sondern gegen Landwirtschaft.“
Christina Schulze-Föcking versicherte, sie wolle der Land- und Forstwirtschaft in der nächsten Legislaturperiode des Landtags NRW zu einem höheren Stellenwert verhelfen. Heider und Ritter freuten sich über das Signal und betonten gemeinsam: „Unsere heimischen Landwirte haben mehr Vertrauen und Unterstützung verdient, denn neben hochwertigen Erzeugnissen liefern sie wichtige Beiträge zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft.“ (LP)