CDU-Bundestagskandidaten stellen sich im Live-Stream vor


  • Kreis Olpe, 01.12.2020
  • Politik
  • Von Nicole Voss
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Barbara Schäfer moderiert die Vorstellungsrunde der CDU-Bundestagskandidaten Hildegard Hansmann-Machula, Florian Müller, Bernd Hesse, Kerstin Brauer und Paul Rötz (von links).  von Nicole Voss
Barbara Schäfer moderiert die Vorstellungsrunde der CDU-Bundestagskandidaten Hildegard Hansmann-Machula, Florian Müller, Bernd Hesse, Kerstin Brauer und Paul Rötz (von links).  © Nicole Voss

Neu-Listernohl. Fünf Bewerber um ein CDU-Bundestagsmandat, fünf unterschiedliche Charaktere: Im Rahmen eines Live-Streams aus der Politischen Akademie Biggesee in Neu-Listernohl gaben Hildegard Hansmann-Machula, Kerstin Brauer, Bernd Hesse, Florian Müller und Paul Rötz Einblicke in ihr privates und berufliches Leben und ihre politischen Vorstellungen.


Moderiert wurde die Veranstaltung von Jochen Ritter, CDU-MdL und Kreisvorsitzender, sowie seiner Stellvertreterin Barbara Schäfer. Themen des Abends waren Wirtschaft/Finanzen, Umwelt, Land- und Forstwirtschaft, Inneres und Europa, Arbeit/Soziales und ein Thema nach Wahl.

Wirtschaft/Finanzen: 

Paul Rötz: „Die Lage war noch nie so ernst. Die Volkswirtschaft ächzt unter Corona. Die Regierung macht das Richtige und unterstützt die Firmen mit Geld, um sie am Leben zu halten.“

Bernd Hesse: „Ich empfehle Ruhe zu bewahren und die Ärmel hoch zu krempeln. Wer gut wirtschaftet, wird die Krise überstehen. Sinnvoll sind günstige Kredite, die zurückgezahlt werden müssen.“

Florian Müller: „Es ist eine wirtschaftliche schwierige Situation. Jeder Vierte im Kreis Olpe ist in Kurzarbeit. Die Menschen wären sonst arbeitslos. Wir können froh sein über das Konjunkturpaket.“

Hildegard Hansmann-Machula: „Südwestfalen – alles echt", das trifft auch auf die Wirtschaft zu. Gut, dass es das Konjunkturpaket gibt. Jetzt braucht es Unterstützung, um nicht danach in ein großes Loch zu fallen.“

Kerstin Brauer: „Der Hotelbranche geht es schlecht. Wir müssen auch schnell Geld in den Mittelstand investieren. Da gilt es Druck zu machen.“

Umwelt, Land- und Forstwirtschaft: 

Bernd Hesse: „Wir haben viele Fichten. Die Förster sagen, wir brauchen Mischwald, also mehr Laubbäume. Auf Grund des fehlenden Niederschlags müssen wir den Wasserhaushalt regulieren.“

Florian Müller: „Unsere Heimat muss lebenswert bleiben. Es gibt viele neue Vorschriften und keine Planungssicherheit für die Bauern. Wir müssen der Land- und Forstwirtschaft mehr Wertschätzung entgegen bringen.“

Hildegard Hansmann-Machula: „Wir brauchen Fördermittel, um den Wald wieder aufzubauen. Nach Kyrill haben wir es auch geschafft. Die Bauern sollten nicht in ein Korsett geschnallt werden.“

Paul Rötz: „Der Borkenkäfer hat durch die Trockenheit einen gedeckten Tisch. Das Umweltbewusstsein der Menschen ist hoch.“

Kerstin Brauer: „Wir hatten früher keine Monokulturen, sondern Laub- und Mischwälder. Der Platz für Tiere wird weniger, Wildunfälle nehmen zu. Die Wiederaufforstung sollte mit Bundesmitteln in Gang gebracht werden.“

Inneres/Europa: 

Florian Müller: "Die Zahl der Straftaten ist im Kreis Olpe gering und wir haben die höchste Aufklärungsquote in NRW. Wir brauchen engmaschige Kontrollen. Bei uns gilt das Grundgesetz, nicht die Sharia. Straftäter sollten zügig abgeschoben werden, auch nach Syrien und Afghanistan.“

Hildegard Hansmann-Machula: „Die EU ist ein Friedensgarant, aber die Abstimmung zwischen den Ländern ist schwierig. Geschlossene Grenzen liegen hinter uns. Die Gewaltbereitschaft junger Menschen nimmt zu. Wir müssen die Achtung vor Polizei und Rettungskräften begleiten.“

Kerstin Brauer: „Danke, dass Sie die Polizei im Blick haben. Sie hat es verdient. Innenminister Reul tut uns als Polizei gut.“

Paul Rötz: „Wer gegen Gesetze verstößt, den muss der Gesetzgeber am Wickel haben, gemäß dem Sprichwort: Tue Recht und scheue Niemanden.“

Bernd Hesse: „Wer sich als Gast in unserem Land nicht benimmt, gehört raus, und wer als Asylbewerber abgelehnt wird, auch. Es gilt die Demokratie zu schützen. Zu Europa gibt es keine Alternativen.“  

Arbeit/Soziales: 

Hildegard Hansmann-Machula: „Es muss möglich sein, mit einem Beruf den Lebensunterhalt zu sichern. Wir können nicht einfach weggucken und sagen: Hauptsache, wir bekommen billige Lebensmittel. Strukturen vorgeben. Anerkennung für das Pflegepersonal muss sich im Lohn widerspiegeln, eine Lohnerhöhung wichtig. Das Ehrenamt muss weiter gefördert und gestützt werden.“

Kerstin Brauer: „Jeder der arbeitet, muss davon leben können können und im Alter in Würde leben. Wichtig ist auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Bernd Hesse: „Der Kündigungsschutz stört mich. Die Bedingungen für den Mittelstand haben sich verschlechtert. Bei einer AU via Anruf kann ich mir nur an den Kopf packen. Viele haben Probleme, Nachfolger zu finden. Wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen wieder Mut kriegen.“

Florian Müller: „Gut, dass wir uns das Kurzarbeitergeld leisten können. Fachkräfte fehlen. Wir müssen stärker über die Stärken unserer Region sprechen. Im Zuge des Demografischen Wandels brauchen wir mehr Pflegekräfte und bessere Bezahlung. Am Besten eine 1:1-Betreuung.“

Paul Rötz: „Jede Arbeit sollte gewürdigt werden, aber das Geld muss auch aufgebracht werden. Die Arbeit in sozialen Berufen wird nicht auf dem Kopierer gedruckt. Es muss was passieren, zum Beispiel weitere medizinische Zentren einrichten. Immer weniger Ärzte wollen Praxen übernehmen.“

Zuschauer-Frage zur Einstellung zur Windkraft

Kerstin Brauer: „Wir kommen nicht drumherum, aber wir sollten uns auch nach Alternativen (Geothermie, Photovoltaik, Wasserstoff) umsehen.“

Paul Rötz: „Es ist wichtig, aber nicht schön. Nicht die Landschaft verspargeln.“

Bernd Hesse: „Ich bin dafür. Die Förderung sollte bleiben und die Windräder noch höher, um noch mehr Wind zu nutzen.“

Hildegard Hansmann-Machula: „Ein Thema, bei dem man sich unbeliebt machen kann. Wir können Windkraft nicht ausschließen. Wir können nicht von Klimaschutz sprechen und den Kopf einziehen.“

Florian Müller: „Wir brauchen kluge Lösungen und sollten genau hinschauen und Windräder lieber auf See bauen, wo sie effektiver sind.“  

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