Caritasverband setzt sich für besseren Schutz von Pflegekräften ein

CariFair als Vermittlungsprojekt empfohlen


Pflegekräfte zur Betreuung alter Menschen im häuslichen Umfeld sind gefragt. von lia
Pflegekräfte zur Betreuung alter Menschen im häuslichen Umfeld sind gefragt. © lia

Kreis Olpe. Mehr als 400 Betreuungskräfte aus Osteuropa arbeiten zurzeit in Kreis Olpe in der Versorgung älterer Menschen in deren Haushalten. Die Beschäftigung dieser Menschen unterliegt meist keiner Kontrolle. Arbeitnehmer- und Schutzrechte stehen oft nur auf dem Papier.


Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt in einer kürzlich erschienenen Publikation CariFair, ein Projekt des Caritasverbandes Olpe, als positives Beispiel.

Seit Jahren steigt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in einer zunehmend alternden Gesellschaft. Die Corona-Pandemie macht zusätzlich deutlich, dass die Versorgung von älteren Menschen im eigenen Zuhause eine systemrelevante Aufgabe ist. Viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörige fürchteten in den letzten Monaten, auf Grund der Einschränkungen nicht mehr ausreichend versorgt zu sein.
Starke Nachfrage nach Live-ins
Diese Entwicklungen sorgen zurzeit für eine starke Nachfrage nach sogenannten Live-ins: Migrantinnen, die im Privathaushalt beschäftigt sind und dort auch wohnen. Diese Situation geht häufig zu Lasten dieser Frauen. Selbst ein Mindestmaß an Arbeitsschutz und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen wird häufig nicht eingehalten.

Der Caritasverband Olpe geht seit vielen Jahren einen anderen Weg. Mit CariFair und weiteren Angeboten unterstützt der Wohlfahrtsverband pflegebedürftige Menschen mit ihren Angehörigen und ausländische Betreuungskräfte gleichermaßen.

So stehen die Koordinatorinnen von CariFair den Familien und den Betreuungskräften beratend zur Seite. Einsätze der Betreuungskräfte erfolgen nur dort, wo die Caritas-Einrichtungen beraten, begleiten und ambulant unterstützen. So ist die Qualität jederzeit gesichert.
Klare Regeln wichtig
CariFair setzt sich nicht nur auf regionaler, sondern auch auf europäischer Ebene für klare Regeln bei der Beschäftigung von ausländischen Betreuungskräften ein. „Diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Mittel- und Osteuropa brauchen gerechte Arbeitsbedingungen.

Sie brauchen den Schutz der Sozialversicherungen und müssen vor Ort verlässlich begleitet werden“, so Jürgen Voß, Verantwortlicher des Caritasverbandes für CariFair. „Wir verstehen es als Auszeichnung und Bestätigung unserer Arbeit, dass wir als eines von zwei Projekten in Deutschland positiv hervorgehoben werden.

Weitere Informationen zu CariFair gibt es im Caritas-Zentrum Lennestadt, Telefon (02723) 955 60, Mail infoCZL@caritas-olpe.de
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