Caritas unterstützt die Initiative der Freien Wohlfahrtspflege NRW

Pflegepolitik


„Jetzt erst recht“ sagen Heiko Bösing, Nina Valperz (stellv. Leitung Caritas-Tagespflege Olpe), Michaela Kubsch (Pflegefachkraft Caritas-Tagespflege Olpe) und Ingrid Kühn (Ehrenamt). von privat
„Jetzt erst recht“ sagen Heiko Bösing, Nina Valperz (stellv. Leitung Caritas-Tagespflege Olpe), Michaela Kubsch (Pflegefachkraft Caritas-Tagespflege Olpe) und Ingrid Kühn (Ehrenamt). © privat

Kreis Olpe. Der Internationale Tage der Pflege am Mittwoch, 12. Mai, ruft die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, so auch den Caritasverband Olpe, auf den Plan, deutliche Worte für Entscheidungsträger zu finden und Missstände in der Pflegepolitik anzuprangern.


Gemeinsam spricht sich der Zusammenschluss für ein gezieltes Handeln anstelle von Lippenbekenntnissen aus. „Die Zeit ist reif für politische Verbesserungen, um auch in Zukunft qualifizierte, motivierte und gut bezahlte Pflegekräfte beschäftigen zu können“, bekräftigt Caritas-Vorstand Christoph Becker.

Die Träger und Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege, Pflegeschulen, örtlichen Arbeitsgemeinschaften, Ausschüsse und Arbeitskreise fordern die Bundesregierung auf, endlich eine umfassende Pflegereform auf den Weg zu bringen, die die Situation für Pflegekräfte deutlich verbessert.

Altenpflegeeinrichtungen am Limit

„Die Regierungsparteien haben jetzt noch die Chance, auf Bundesebene gemeinsam ein gutes Gesetz zu beschließen, anstatt sich im Wahlkampfmodus gegenseitig zu blockieren“, so Heiko Bösing, Leiter des Caritas-Zentrums im Herzen der Kreisstadt Olpe.

„Die Corona-Pandemie hat die Altenpflegeeinrichtungen personell ans Limit gebracht“, betont Bösing. Der Fachkräftemangel sei durch Ausfälle aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastungen verschärft worden.

Pandemie hebt Wichtigkeit hervor

Die Pandemie habe aber auch gezeigt, wie wichtig die Pflegeeinrichtungen der gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände sind. Hier, so Caritas-Geschäftsführer Becker, sei es enorm wichtig, die Wertschätzung und Anerkennung zu erhalten, um weiterhin junge Menschen zu ermutigen, sich für den Pflegeberuf zu entscheiden.

„Dazu gehören auch gute Rahmenbedingungen, deren Schaffung in Verantwortung der Politik liegt“. Die faire und angemessene Bezahlung in der Pflege müsse gesetzlich geregelt werden – der gesellschaftliche Rückhalt sei dafür da. Auch die Vorgaben für ein Pflegebemessungsverfahren müssten zu einem Mehr an Personal führen.

Handeln statt Lippenbekenntnisse

„Nötig sind flächendeckend faire und angemessene Löhne, die von den Pflegekassen refinanziert werden. Die Refinanzierung dürfe sich weder an den ortsüblichen Dumpinglöhnen orientieren, noch darf es darum gehen, lediglich Mindeststandards abzusichern, die der qualifizierten Ausbildung in der Pflege nicht ansatzweise gerecht werden“, bekräftigen die Caritas-Verantwortlichen. Trotz erforderlicher Schichtarbeit müssten attraktive, familienfreundliche Arbeitszeiten möglich sein.

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