Bundesweite Großrazzia: Festnahmen in Siegen

Menschenhandel und Prostitution


  • Kreis Olpe, 18.04.2018
  • Von Christine Schmidt
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 von Symbol Nils Dinkel
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Kreis Olpe/Siegen. Mehr als 1500 Bundespolizisten haben am Mittwoch, 18. April, in zwölf Bundesländern Bordelle und Wohnungen durchsucht. Mit der Razzia sollte ein Großschlag gegen Menschenhandel und Prostitution gelingen. Sieben Haftbefehle wurden vollstreckt und 100 Personen festgenommen. Es waren die personell größten Exekutivmaßnahmen seit Bestehen der Bundespolizei, teilte die Behörde mit. Auch in Siegen gab es eine Razzia: Dort wurden zwei Hauptverdächtige der Bande festgenommen.


Im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wurden ab den frühen Morgenstunden zeitgleich in zwölf Bundesländern 62 Bordelle bzw. Wohnungen durchsucht.

Zum Kern der Gruppierung, die nach vorläufiger Bewertung der Organisierten Kriminalität (OK) zuzurechnen sein dürfte, zählen 17 Beschuldigte. Die Gruppierung soll nach Angaben der Bundespolizei thailändische Frauen und Transsexuelle mit erschlichenen Schengen-Visa ins Bundesgebiet eingeschleust und zur Prostititution gezwungen haben.
Bundesweites Netzwerk
Hauptverdächtige sind laut WDR eine 59 Jahre alte Frau aus Thailand und ihr 62-jähriger deutscher Lebensgefährte. Die zwei sollen ihren Wohnsitz in Siegen haben und seien dort auch festgenommen worden. Das Paar soll gemeinsam mit Mittätern ein bundesweites Netzwerk aufgebaut haben. 

In Siegen sei auch die GSG 9 zum Einsatz gekommen: Zwei Haftbefehle wurden nach WDR-Angaben vollstreckt und acht Menschen wurden vorläufig festgenommen.
Seehofer: „Skrupelloses Vorgehen“
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärt hierzu: „Der Bundespolizei ist ein harter und in seinem Ausmaß beispielloser Schlag gegen ein bundesweit verzweigtes Netzwerk der Organisierten Kriminalität gelungen. Viele hunderte Frauen und Männer waren der menschenverachtenden grenzenlosen Profitgier von Schleusern über Jahre und Landesgrenzen hinweg ausgeliefert. Diesem skrupellosen Vorgehen und der sexuellen Ausbeutung in einem abscheulichen Ausmaß konnte heute ein Ende gesetzt werden. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz.“
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