Bundestagswahl: AfD geht in Sporke leer aus


  • Kreis Olpe, 25.09.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Sporke/Kreis Olpe. Keine Stimme für die AfD: Sporke ist der einzige Wahlbezirk im Kreis Olpe, in dem kein Wahlberechtigter sein Kreuz bei der umstrittenen Rechtsaußen-Partei gemacht hat. Zwei Gründe hat Christian Schulte, Vorsitzender des Schützenvereins Sporke-Hespecke, dafür ausgemacht.


„Wir haben eine Dorfgemeinschaft, die intakt und solidarisch ist – und das über mehrere Generationen hinweg“, sagte Schulte am Montag, 25. September, auf LokalPlus-Anfrage. Außerdem sei Sporke „stark CDU-geprägt“. Das bestätigte die Stimmauszählung, die CDU lag jeweils deutlich vorne. „Bei uns hier oben ist die Welt noch ein Stückweit in Ordnung, und die Leute haben erkannt, dass die AfD eben keine Alternative für Deutschland ist“, ergänzte Schulte. Dass die umstrittene Rechtsaußen-Partei in Sporke leer ausging, habe ihn daher sehr gefreut.

Allerdings: Ein Kreuzchen wurde doch bei einer rechten Partei gemacht, denn ein Wähler aus Sporke gab der NPD seine Zweitstimme. Die Wahlbeteiligung in dem Ort lag bei 69,57 Prozent; zwei der 128 abgegebenen Wahlscheine waren ungültig.

Tags zuvor war der AfD erstmals der Einzug in den Bundestag gelungen – und das gleich als drittstärkster Fraktion. Damit seien CDU und SPD, die beide deutliche Stimmeinbußen verzeichneten, „abgestraft“ worden, so Schulte: „Das ist eine Quittung, die die beiden großen Volksparteien bekommen haben, und zeugt von einer gewissen Unzufriedenheit der Menschen.“
CDU und SPD besonders gefordert
Der Vorsitzende des Schützenvereins sieht – auch mit Blick auf die schwierige Regierungsbildung – insbesondere Christ- und  Sozialdemokraten jetzt und zukünftig besonders gefordert. Er wünscht sich einen „offenen Wahlkampf, um die Leute ehrlich zu informieren und wieder zur Basis zu holen“. Nur so sei auch eine „glaubwürdige und solidarische Regierungsbildung“ möglich.

Im Kreis Olpe war die AfD sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen die viertstärkste Kraft. 5742 Wähler (7,38 Prozent) stimmten für den heimischen Direktkandidaten Klaus Heger, zudem entfielen 6023 Zweitstimmen (7,72) auf die Alternative für Deutschland. Den – prozentual gesehen – größten Stimmanteil verbuchte die AfD bei den Erststimmen übrigens in Attendorn im Wahlbezirk „Attendorn 11“ (15,74 Prozent) und bei den Zweitstimmen in Lennestadt-Maumke (16,92 %).
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