Bundesdelegiertentag der Frauen Union in Braunschweig
Südwestfalen stark vertreten / Einstündige Ansprache von Kanzlerin Merkel
- Kreis Olpe, 29.08.2017

Unter dem Motto „Starke Frauen. Starkes Deutschland“ reiste die Frauen Union (FU) Südwestfalen mit einem großen Aufgebot zum 32. Bundesdelegiertag der FU Deutschland nach Braunschweig.


„Mit der Braunschweiger Erklärung haben wir unsere Forderungen für die nächste Legislaturperiode zusammengestellt. Für Familien sind insbesondere eine flexible und lebensphasenorientierte Zeitpolitik, eine finanzielle Entlastung und Förderung sowie eine gute Infrastruktur wichtig. Frauen wollen nicht nur gleiche Rechte, sondern Gleichstellung in allen Lebensbereichen “, erklärt Annette Widmann-Mauz MdB Vorsitzende der FU Deutschland.
Die Frauen in der CDU haben sich für eine Stärkung der eigenständigen Alterssicherung für Frauen ausgesprochen. Bei der Bedürftigkeitsprüfung im Alter dürfen Kindererziehungszeiten und auch die Mütterrente nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden. Die Mütterrente wurde 2014 eingeführt, seither wird Frauen, mit vor 1992 geborenen Kindern, bei der Rente ein zusätzliches Jahr Erziehungszeit angerechnet.


Bei der Delegiertentagung hatten sich die rund 300 Delegierten einstimmig für die „Braunschweiger Erklärung“ ausgesprochen. Großen Applaus gab es bei den Grußworten des Vorsitzenden der CDU Niedersachsen Doktor Bernd Althusmann. Er werde im Fall eines Sieges bei der Landtagswahl die Hälfte der Posten im Kabinett mit Frauen besetzen. „Ein von mir geführtes Kompetenzteam und Kabinett wird paritätisch besetzt, fünfzig zu fünfzig", kündigte der Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 15. Oktober an.
„Für ein starkes Deutschland brauchen wir die Frauen. Frauen machen unser Land in ganz besonderer Weise stark“, stieg Frau Merkel dann ins Thema ein. Gerade in Kindertagesstätten, Krippen, Schulen, da wo Kindern das Rüstzeug mitgegeben wird, arbeiten überwiegend Frauen. Gleiches gelte für die Pflege. „Wo Menschen für Menschen arbeiten, das ist leider noch immer eine Frauendomäne“.
Auch die Einführung der Frauenquote für Aufsichtsräte in börsennotierter Unternehmen brachte nicht den erwünschten Erfolg. Die Unternehmen verzeichnen hier null Prozent Steigerungen. „Wer so handelt, der provoziert, dass wir weitere rechtliche Regelungen durchführen müssen“, kündigte die Kanzlerin an. „Ich war nicht immer für die Quote. Die Quote für Aufsichtsräte sei Ausdruck der Tatsache, dass es auf freiwilligem Wege nicht geht“, sagte Merkel. Notfalls werde man die Unternehmen, mit schärferen Regeln, zu mehr Frauenförderung zwingen.
