Bürgermeister diskutieren über Integrationsarbeit im Kreis Olpe
Mehr individuelle Lösungen bei Integration von Flüchtlingen gefordert
- Kreis Olpe, 28.05.2017
Attendorn. Nachdem 2015 knapp eine Millionen Menschen nach Deutschland gekommen waren, werden im Jahr 2017 nach Prognosen der Bundesregierung nur noch etwa 170.000 Personen Schutz in Deutschland beantragen. Doch die Kommunen im Kreisgebiet seien, so Matthias Heider (CDU), weiter gefordert: Es gelte, die geflüchteten Menschen in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Christiane Plugge, Leiterin des Sozialamtes der Stadt Attendorn betonte, wie wichtig kurze Wege seien: „Wenn die Flüchtlinge von Attendorn nach Olpe zum Integration Point der Arbeitsagentur müssen, ist das zu weit.“ Wichtig seien, da waren sich die Anwesenden einig, individuelle Lösungen, statt die Flüchtlinge in vorgefertigte Konzepte zu pressen.
Torsten Wittake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement für die Arbeitsagenturen in Nordrhein-Westfalen, war eigens aus Düsseldorf nach Attendorn gekommen. Er berichtete von der Strategie der Arbeitsagenturen in NRW, griff die Anregungen auf und beschrieb die großen Unterschiede bei Qualifikation und Bildungsgrad der Flüchtlinge.
Klaus Fenster, Geschäftsführer Ausbildung der IHK Siegen warb daher dafür, Flüchtlingen möglichst früh Zugang zu den Betrieben zu ermöglichen: „Sobald die Flüchtlinge so gut Deutsch können, dass sie eine Sicherheitsunterweisung verstehen, sollten sie erste Arbeitserfahrungen sammeln, um auch etwas mit ihrem Tag anzufangen.“
Matthias Heider griff diesen Vorschlag auf: „Wer mit guten Leistungen hervorsticht, sollte schneller eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz bekommen“, so der Abgeordnete. Er bilanzierte: „Der heutige Austausch war auch für mich wichtig, um in Berlin für die richtigen Rahmenbedingungen bei der Integration der Menschen zu sorgen. Ich bin dankbar für die Hinweise und weiß auch, wie wichtig das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer im Sauerland ist!“