Borkenkäfer adé? Milder nasser Winter bringt wenig Hoffnung
Corona-Virus sorgt für Exportstop
- Kreis Olpe, 04.03.2020
- Von Nils Dinkel

Kreis Olpe. Ein milder, nasser Winter neigt sich im Kreis Olpe dem Ende entgegen. Während Fans des Ski- und Schlittenfahrens enttäuscht sein dürften, müssten Waldbesitzer gerade Freudensprünge machen: Diese hatten sich genau solch einen Winter gewünscht. „Doch die Borkenkäfer-Plage ist noch nicht beendet“, macht Dr. Gregor Kaiser deutlich, der Besitzer von etwa 85 Hektar Wald ist.

„Das Wasser ist nicht bis zu den Wurzeln vorgedrungen“, erklärt Dr. Gregor Kaiser. Laut einer Statistik von Wald und Holz NRW hätten etwa 90 Prozent des Bestandes im Boden und in der Baumrinde überlebt. Der Borkenkäfer könnte somit 2020 für massive Schäden an bereits geschwächten Bäumen sorgen.

Demnach zeigen aktuelle Untersuchungen, dass der Borkenkäfer-Bestand in der Rinde kaum rückläufig sei. Der Bestand an Käfern, die sich im Boden eingenistet hätten, sei nach erster Einschätzung etwas rückläufig. „Trotzdem kann ich leider keine Entwarnung geben“, so Messerschmidt.

Zudem sei der Markt völlig überflutet und der Preis für Holz in den vergangenen Jahren um 50 Prozent gefallen. Kaiser: „Das geht schnell an die Existenz. Wirtschaftlich ist das schon lange nicht mehr!“ Es gebe derzeit zu viel Holz in Europa. Die Sägewerke arbeiten am Limit, genau wie die Forstmitarbeiter.
Trotzdem solle sich zwischenzeitlich die Sonne blicken lassen. „Wir müssen schließlich auch noch im Wald arbeiten können“, so Kaiser abschließend. Auf einen verregneten Sommer hofft auch Jürgen Messerschmidt: „Im Frühjahr, wenn Bäume wieder Wasser ziehen, kann das Reservoir schnell aufgebraucht sein. Die Bäume brauchen Wasser, um genügend Harz zur Abwehr produzieren zu können.“
