Boosterung in Impfstelle: Kein Spielraum bei 5,5 Monats-Frist

Bürger müssen abgewiesen werden


  • Kreis Olpe, 07.12.2021
  • Corona
  • Von Christine Schmidt
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Kreis Olpe. 5,5 Monate: Das ist die Frist, die mindestens zwischen der letzten Impfung und der Boosterung liegen muss. Danach kann eine Auffrischung erfolgen. So hat es das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen festgelegt. Daran müsse sich in der Impfstelle Attendorn dringend gehalten werden, sagt Andreas Sprenger, Leiter der Koordinierenden COVID-Impfeinheit (KoCI) des Kreises Olpe.


Einige Bürger sind verärgert: Sie hatten sich für das vergangene Wochenende einen Termin zur Boosterung im ehemaligen Impfzentrum gebucht – wurden allerdings abgewiesen. Der Grund: Die Impfung sei noch keine 5,5 Monate her. Das stößt bei den Impfwilligen auf Unverständnis.

Ein Leser schreibt, er sei nur einen Tag früher zur Boosterung gekommen. Am darauffolgenden Tag hätte er die zeitliche Frist von mindestens 5,5 Monaten erfüllt. Das mache doch keinen Unterschied, so der Bürger.

Keine Erlaubnis früher zu boostern

„Doch“, sagt Andreas Sprenger. Denn die Impfzentren seien rechtlich an den Erlass des Ministeriums gebunden. Heißt, es ist den Stellen schlicht und einfach nicht erlaubt, früher als 5,5 Monate nach der vorhergehenden Impfung zu boostern, sonst haften sie selbst. Bei den Hausarztpraxen sei das etwas anderes, erklärt der Leiter. Dort könne der Arzt auch eine auf den Patienten zugeschnittene Beratung vornehmen.

1.238 Impfungen in acht Stunden

Verärgert waren die Impfwilligen zudem, dass über das Buchungsportal keine Fehlermeldung erscheint, wenn man doch zu früh dran ist. Allerdings müssen die Bürger im Anmeldeportal ein Häkchen setzen und damit bestätigen, dass die letzte Impfung mindestens 5,5 Monate zurückliegt. Wird dies nicht wahrheitsgemäß angegeben, muss der Patient vor Ort wieder nach Hause geschickt werden, wenn er die Fristvorgabe nicht erfüllt.

„Wir tun alles, was in unserer Macht steht“, betont Andreas Sprenger. Im Kreis Olpe sei man wirklich sehr gut aufgestellt und auch die Nachfrage sei sehr hoch. Alleine am Sonntag wurden in Attendorn 1.238 Impfungen in acht Stunden vorgenommen. „Das geht nur, wenn das Personal vor Ort alles gibt.“

Buchungsseite wird überarbeitet

Etwa 40 bis 50 Leute mussten am Wochenende aufgrund der zeitlichen Frist zur Zweitimpfung abgewiesen werden. „Leider kann man nicht allen gerecht werden. Jeder impft schon das, was er kann“, bedauert Sprenger, dass sich viele nicht an den rechtlichen Rahmen halten.

Auf der Buchungsseite (nicht im Anmeldeportal) soll bald expliziert das Datum der Impfung aufgeführt werden, ab dem man sich boostern lassen darf. „Dann versteht es hoffentlich jeder, dass wir verpflichten sind, die fünfeinhalb Monate einzuhalten“, so Sprenger.

Übrigens: Die Impfdosen der abgewiesenen Bürger verfallen nicht. Sobald ein Termin nicht wahrgenommen wurde, werde er wieder online ausgeschrieben und innerhalb kürzester Zeit gebucht, erklärt Andreas Sprenger.

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