Blutspenden fehlen: Auch im Kreis Olpe wird es eng

Erkrankungswelle wirkt sich auf Spendenbereitschaft aus


  • Kreis Olpe, 20.12.2022
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  • Von Claudia Wichtmann
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Die Blutspendebereitschaft ist zurückgegangen. von DRK Blutspendedienst West
Die Blutspendebereitschaft ist zurückgegangen. © DRK Blutspendedienst West

Kreis Olpe. Die Zahl der Blutspender ist aktuell stark zurückgegangen. Ursachen sind unter anderem das Coronavirus und die große Erkrankungswelle seit dem Herbst. Vor allem bei Notfällen ist die ausreichende Blutversorgung in Gefahr. Schon seit Oktober liegt in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Blutspenden weit unter dem, was benötigt wird, um alle Kliniken ausreichend zu bedienen. Auch im Kreis Olpe wird es langsam eng.


„Der Vorrat an Blutkonserven ist sehr knapp, auch, wenn die Notfallversorgung im Kreis Olpe und generell im Sauerland im Moment noch gesichert ist“, sagt Stephan Jorewitz, Pressereferent des DRK-Zentrums für Transfusionsmedizin Hagen.

Der DRK-Blutspendedienst sei dennoch auf hohe Spendenbereitschaft angewiesen. Das Blut bleibe erst einmal in den Gebieten, in es denen gespendet worden sei, erklärt Stephan Jorewitz weiter. Wenn es irgendwo eng werde, helfen sich die Blutspendedienste untereinander aus.

„Gerade ländliche Gegenden, wie zum Beispiel der Kreis Olpe, gelten als spenderfreundlich. Das sind die Gebiete, auf die die DRK-Blutspendedienste im Notfall bauen. Wenn die auch wegbrechen, trifft uns das sehr hart“, betont Stefan David Küpper, Leiter Unternehmenskommunikation des DRK-Blutspendedienstes West.

Blutkonserven für Kliniken um 50 Prozent gekürzt

Eine Blutkonserven-Knappheit kann weitreichende Konsequenzen haben: Die Abgabe der Blutkonserven muss eingeschränkt werden, um ausreichende Reserven für Notfälle zu haben. Nicht notfallindizierte OP-Termine werden verschoben und im schlimmsten Falle ist die Blutversorgung während einer Krise nicht mehr gesichert.

„Wir haben die Bereitstellung der Blutkonserven für Kliniken bereits um 50 Prozent gekürzt, um im Notfall eine Versorgung sichern zu können. Damit wir wieder eine entspannte Situation erreichen, müssten alle Blutspendetermine bundesweit ausgebucht sein“, so Küpper. „Davon sind wir noch weit weg.“

Allein in NRW, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden täglich bis zu 3.500 Blutkonserven benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei kranken oder verletzten Menschen geholfen werden.

Blut spenden im Kreis Olpe

Blut spenden kann jeder gesunde Mensch ab dem 18. Geburtstag bis einen Tag vor dem 76. Geburtstag. Wer zum ersten Mal Blut spendet, darf nicht älter als 68 Jahre sein.

Alle Blutspendetermine des DRK im Kreis Olpe und Informationen zum Ablauf gibt es online unter www.blutspendedienst-west.de/blutspendetermine/.

Unter Eingabe der Postleitzahl in der Suchfunktion erscheinen die Orte und Termine der kommenden Blutspendeaktionen. Die Termine müssen reserviert werden.

In den nächsten Tagen kann man an folgenden Orten Blut spenden: Freitag, 23. Dezember: Sauerlandhalle Altenhundem (17 bis 20 Uhr) und Sporthalle Wünne in Drolshagen (16 bis 20 Uhr). Dienstag, 27, Dezember: Pfarrheim Wenden (17 bis 20.30 Uhr).

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