Birgit Sippel (SPD) fordert umfassende Untersuchung
Kritik an Facebook
- Kreis Olpe, 25.10.2018
Kreis Olpe. Strenge Regeln, effektive Kontrollen und notfalls Sanktionen: Das hat die innenpolitische Sprecherin der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament, Birgit Sippel, in einer Debatte zum Facebook-/Cambridge-Analytica-Skandal in Straßburg gefordert.
Birgit Sippel spart nicht mit Kritik an Facebooks mangelndem Aufklärungswillen: „Facebook hat die Anhörungen des EU-Parlaments zu Cambridge Analytica nicht ernst genommen. Statt tatsächlicher Entscheidungsträger kamen Lobbyisten, statt Fakten gab es Ausflüchte. Facebook hat nicht nur wieder einmal Vertrauen verspielt, sondern auch EU-Recht gebrochen“, so Birgit Sippel.
Diese App gab anschließend Daten an das Skandal-Unternehmen Cambridge Analytica weiter. Birgit Sippel kritisiert, dass Datenschutz-Verstöße bei Facebook kein Einzelfall zu sein scheinen: „Facebook scheint absolut nichts aus dem Cambridge Analytica-Skandal gelernt zu haben: Zuletzt musste Facebook zugeben, dass Hacker die Login-Daten von Millionen Menschen gestohlen haben – allein in der EU könnten laut irischer Datenschutzbehörde bis zu fünf Millionen Nutzerinnen und Nutzer betroffen sein."
Sippel weiter: „Solche Fälle wirken zunehmend wie die Spitze des Eisbergs: Wir brauchen deshalb eine umfassende Untersuchung von Facebooks Praktiken durch die EU-Datenschutzbehörden.“
„Plattformen müssen transparenter werden, etwa im Hinblick darauf, wer politische Anzeigen bezahlt. Und: Wir brauchen dringend Ergebnisse bei der ePrivacy-Reform zum Schutz gegen so genanntes "Targeting", also der zielgerichteten Ansprache und Manipulation von Menschen im Netz. Die EU-Regierungen müssen endlich ihre Blockade der geplanten ePrivacy-Verordnung aufgeben“, fordert Birgit Sippel abschließend.