Das Jahr 2014 ist für die Raiffeisen Sauer-Siegerland eG insgesamt geschäftlich gut gelaufen. Dass es dennoch ein sehr schwieriges Jahr für die Genossenschaft war, lag an der Fusion. In einer umfangreichen Stellungnahme ging Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hubertus Sangermann während der Generalversammlung in der Stadthalle Attendorn auf die unerwarteten Probleme der Verschmelzung der Raiffeisen-Warengenossenschaft Attendorn und der Raiffeisen Kreuztal-Olpe-Wenden ein.
Abgezeichnet habe sich das bereits im Sommer letzten Jahres, unter anderem nach Gesprächen mit Olper Mitarbeitern durch Vorstand und Aufsichtsrat. Die sich daraus ergebenden Probleme seien in der Führung der Genossenschaft intensiv diskutiert worden. Ergebnis: Es wurde ein Personal-Coaching-Verfahren unter Leitung eines erfahrenen Mediators durchgeführt. „Uns wurde deutlich, dass das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Geschäftsführern erheblich belastet war“, sagte Sangerman.
Dies und erneute ausführliche Gespräche hätten haben zur Vertragsauflösung mit Herrn Grobbel geführt.
„Ich hoffe sehr, dass sich die Wogen jetzt glätten und wir uns wieder dem Tagesgeschäft widmen können“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende. Seine offene Darstellung zeigte Wirkung: Aus der Versammlung gab es keine zusätzlichen Anmerkungen. Auch die folgenden Abstimmungen machten deutlich, dass die Raiffeisen Sauer-Siegerland mit Josef Hesse als alleinigem Geschäftsführer auf das Vertrauen der Mitglieder bauen kann.
Josef Hesse hatte vorab über ein sehr solides Geschäftsjahr 2014 berichtet. Der Gesamtumsatz kletterte fusionsbedingt um beachtliche 42 Prozent auf 84,3 Millionen Euro. Mit einem Anteil von fast 72 Prozent war das Geschäft mit den Brenn- und Treibstoffen wieder der Hauptumsatzträger. Dem trägt die Genossenschaft Rechnung: Durch Übernahmen in Listerscheid und jüngst in Wenden sind zwei Raiffeisen-Tankstellen dazugekommen. Zusätzlich wurde in die Technik der Waschanlagen investiert.
Eine "erfreuliche Umsatzsteigerung" von 8,6 Prozent gab es im Einzelhandelsgeschäft. Der Einzelhandelsanteil am Gesamtumsatz beträgt jetzt 13 Prozent.
Im landwirtschaftlichen Warengeschäft gab es einen Rückgang um neun Prozent. Auslöser war die im Jahresvergleich geringere Nachfrage nach Futtermitteln. Der Anteil der landwirtschaftlichen Produkte am Gesamtumsatz lag bei gut sieben Prozent.
Am 31. Dezember 2014 gehörten der Genossenschaft 1.332 Mitglieder an. Auf ihre Geschäftsanteile erhalten sie eine Dividende in Höhe von zwölf Prozent. Sowohl Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hubertus Sangermann als auch Geschäftsführer Josef Hesse dankten anschließend den 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großen Einsatz.