Bauarbeiter demonstrieren bei Schlichtungsrunde in Berlin

Tarifverhandlungen


Friedhelm Kreft ist seit März 2017 Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd. von privat
Friedhelm Kreft ist seit März 2017 Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd. © privat

Kreis Olpe. Auf den heimischen Baustellen herrscht „dicke Luft“, teilt die Gewerkschaft IG BAU mit. Die Stimmung unter den rund 1.510 Bauarbeitern im Kreis Olpe sei „denkbar mies“, denn: „Vom Maurer bis zum Kranführer – alle sind stinksauer. Die Arbeitgeber haben die Tarifverhandlungen zum Scheitern geführt. Das bringt den Bau zum Brodeln“, sagt der IG BAU-Bezirksvorsitzende Friedhelm Kreft.


Aus dem Kreis Olpe werde sich deshalb am kommenden Montag, 7. Mai, eine Bauarbeiter-Delegation auf den Weg nach Berlin machen, um beim zentralen Bau-Protest in der Hauptstadt „ordentlich Frust abzulassen“, kündigt Kreft an. Für Montag ist die sogenannte Schlichtungsrunde in der Hauptstadt angesetzt.

Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement soll als Schlichter versuchen, die Arbeitgeber zu einem fairen Angebot zu bewegen, sagt Kreft. Die IG Bau fordert sechs Prozent mehr Lohn, ein 13. Gehalt und die Vergütung der Zeit, die es für den Weg zur Baustelle braucht.
"Auftragsbücher sind voll"
Für den Bezirksvorsitzenden Kreft ist es ohnehin ein „starkes Stück“, dass es so weit gekommen ist: „In anderen Branchen drum herum gibt es Tarifabschlüsse. Nur im Baugewerbe blockieren die Arbeitgeber. Und das, obwohl der Bau boomt und die Auftragsbücher voll sind.“

Immerhin gehe es auch darum, den Bau für den Nachwuchs attraktiv zu machen: In Zukunft will die IG BAU erreichen, dass Azubis die vollen Ausbildungskosten ersetzt bekommen. „Dazu gehören dann auch die Kosten für die Fahrt zur Berufsschule“, fordert Friedhelm Kreft.
Artikel teilen: