Bau im Kreis Olpe bietet der Krise die Stirn

137 Bauarbeiter mehr im Pandemie-Jahr


Die Baubranche im Kreis Olpe hatte gegen den Trend im Pandemiejahr sogar mehr Beschäftigte. von IG BAU
Die Baubranche im Kreis Olpe hatte gegen den Trend im Pandemiejahr sogar mehr Beschäftigte. © IG BAU

Kreis Olpe. Gegen den Trend ist es im Pandemie-Jahr 2020 mit dem Bau im Kreis Olpe bergauf gegangen: Die Zahl der Baubeschäftigten lag am Jahresende bei 3.021. Damit gab es im ersten Corona-Krisen-Jahr im Kreis Olpe 137 Bauarbeiter mehr – ein Plus von 4,8 Prozent.


Das ist das Ergebnis einer Analyse der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zur Beschäftigung in der Corona-Zeit. „Der Bau hat in der Pandemie für Stabilität gesorgt. Er hat der Krise die Stirn geboten wie kaum eine andere Branche. Vom Wohnungs- bis zum Straßenbau hat der Bau eine gute Job-Perspektive geboten“, sagt Friedhelm Kreft. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd sieht die Bauwirtschaft als „Motor in der Krise“.

Während der Bau zulegen konnte, sah es für die übrigen Wirtschaftszweige zusammengenommen längst nicht so gut aus: Dort ging die Zahl der regulär Beschäftigten bis Ende 2020 auf 57.039 zurück. Gegenüber dem Vorjahr – und damit der Zeit vor Corona – ist dies ein Rückgang um 463 Beschäftigte und damit ein Minus von 0,8 Prozent.

Weniger Mini-Jobber

„Besonders stark hat die Krise bei den Mini-Jobs reingehauen“, so Friedhelm Kreft. Außerhalb der Baubranche sei die Zahl der Mini-Jobber im ersten Corona-Krisenjahr im Kreis Olpe um 1.051 auf 14.307 Ende 2020 gesunken – ein Rückgang um 6,8 Prozent. Auf dem Bau dagegen gab es Ende des vergangenen Jahres 691 Mini-Jobber – ein Plus von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das, obwohl der Bau „alles andere als eine typische Mini-Job-Branche“ sei.

Friedhelm Kreft beruft sich dabei auf eine regionale Arbeitsmarkt-Analyse, die das Pestel-Institut (Hannover) mit Zahlen der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag der IG BAU gemacht hat. „Die Situation im Kreis Olpe ist damit typisch für die bundesweite Beschäftigung. Und der Trend wird anhalten: Der Bau braucht Leute. Vor allem Fachkräfte“, sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.

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