AWO entwickelt präventives Schutzkonzept mit allen Fachkräften

Für Kinder


Der AWO Kreisverband entwickelte jetzt ein Schutzkonzept für alle pädagogischen Einrichtungen. von privat
Der AWO Kreisverband entwickelte jetzt ein Schutzkonzept für alle pädagogischen Einrichtungen. © privat

Kreis Olpe. Damit alle Kinder in den Kitas und Großtagespflegestellen der AWO sicher aufwachsen und vor körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt geschützt sind, hat der AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe ein Schutzkonzept für alle pädagogischen Einrichtungen entwickelt.


Aus diesem Grund hat jetzt ein pädagogischer Tag stattgefunden. Er sollte den Mitarbeitern im Geschäftsfeld Elementarpädagogik mehr Wissen und Sicherheit in diesem wichtigen Thema geben.

Der pädagogische Fachtag, der eigentlich in der Siegerlandhalle stattfinden sollte, fand Corona bedingt in virtuellem Rahmen statt. Insgesamt 713 Mitarbeiter der AWO-Kitas und Großtagespflegestellen nahmen daran teil.

„Wir möchten, dass alle genau wissen, was zu tun ist, wenn es Kindern nicht gut geht. Wir erarbeiten beispielsweise gemeinsam ein festgelegtes Vorgehen in Form eines Handlungsleitfadens“, erklärt Alexandra Tabak, Fachberaterin aus dem Bereich Elementarpädagogik.

Handlungsfähigkeit im konkreten Verdachtsfall

Damit sei man konkreten Verdachtsfall handlungsfähig. Das Thema werde bei der AWO sehr ernst genommen. Darum habe die Entwicklung eines präventiven Schutzkonzeptes eine hohe Priorität in der pädagogischen Arbeit.

Bei der Entwicklung eines Schutzkonzeptes müsse man wissen, dass (sexuelle) Gewalt an/gegen Kinder vielfältige Erscheinungsformen habe. Zwang, unangemessene Sprache, alle Formen körperlicher Gewalt (Festhalten, Ohrfeigen), seelische Grausamkeiten sowie Stigmatisierungen gehörten ebenso dazu.

Fachkräfte müssen daher in der Arbeit mit Kindern zunächst eine eigene Wahrnehmung über die möglichen Formen der Gewalt entwickeln. Viele Mädchen und Jungen erlebten sexuelle Gewalt nicht nur durch Erwachsene, sondern auch durch andere Kinder.

Richtig abwägen

„Sexuelle Übergriffe sind sexuelle Handlungen, die wiederholt oder gezielt die persönlichen Grenzen anderer Kinder verletzen. Bei sexuellen Übergriffen geht es um ein Bedürfnis nach Dominanz und eigener Selbstaufwertung“, so Tabak.

Dem entgegen stehen die alterstypischen „Doktorspiele“ unter Kindern, diese gehören zur normalen Entwicklung von Kindern im Vor- und Grundschulalter. Die Initiative geht dabei nicht nur von einem Kind aus.

Diese Unterschiede zu kennen und fachlich in der alltäglichen Arbeit damit umgehen zu können ist ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung eines Schutzkonzeptes. Außerdem geht es darum, eine aktuelle, individuelle Risikoanalyse jeder Einrichtung zu erstellen, ergänzend mit Verhaltensampeln für Kinder und Mitarbeiter.

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