Ausstellung zeigt Kunst- und Kulturgeschichte des Kreises Olpe
Bis zu 50.000 Jahre alte Exponate im Südsauerlandmuseum
- Kreis Olpe, 19.02.2017
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
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Attendorn. „Kunst- und Kulturgeschichte des Kreises Olpe in 100 Objekten“ heißt die Ausstellung, die im Attendorner Südsauerlandmuseum anlässlich des 200. Geburtstages des Kreises Olpe am Sonntag, 19. Februar, eröffnet wurde.

„Der Kreis Olpe hat eine Sonderstellung, denn die meisten Kreise sind nach der Reform 1969 und 1974 entstanden“, so Beckehoff. Der Kreis Olpe hingegen hat sich in den vergangenen 200 Jahren fast nicht verändert. „Wir sind klein, aber fein, mit einer großen wirtschaftlichen Stärke und einer hohen Lebensqualität als Markenzeichen“, so der Landrat weiter.

Zu den alten Objekten der Ausstellung gehört aber auch die sogenannte Zuckerhutglocke aus Förde, die aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammt. Es handelt sich um die älteste erhaltene Glocke Westfalens, die aus der St. Nikolaus Kirche in Grevenbrück-Förde stammt. Aus dem Bereich der Klöster kommt eine Pergamenthandschrift, die im Frankreich des 9. Jahrhunderts entstand. Aufgeschrieben wurden Verse des antiken Schriftstellers Boethius, vermutlich über das Kloster Grafschaft gelangten die Pergamente in unsere Region, wo sie 1540 zum Einband eines Einnahmenbuches Verwendung fanden.
Neben der silbernen Pracht, entstanden in dieser Zeit aber auch Protokolle, die die Befragungen von der Zauberei bezichtigten Männern und Frauen belegen. Denn das Herzogtum Westfalen war eine Hochburg der Hexenprozesse, sowohl hinsichtlich der Anzahl der Verfahren als auch der Härte der Urteile.
Die kurkölnische Zeit endete in der Ära Napoleons 1802/03 mit der Aufhebung des Kurfürstentums Köln. In den folgenden 14 Jahren hessen-darmstädtischer Herrschaft blieb die Burg Bilstein Amtssitz und war nach der Inbesitznahme des Herzogtums Westfalen durch das Königreich Preußen im Jahre 1816 für kurze Zeit Landratssitz des neugebildeten Kreises Bilstein, bis am 1. Januar 1817 Olpe Kreisstadt wurde. Das Land wurde 1816 zur preußischen Provinz, 1817 wurde Olpe Kreisstadt des Landkreises Olpe. Hier übernahmen nun fünf Landräte aus der Familie Freusberg die Verwaltungsgeschäfte.

