Außergewöhnlich lecker: Bestellen könnte so einfach sein

LP-Randnotizen


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Um dem Gaumen mal etwas anderes zu gönnen, ging es jetzt für drei Damen in ein kurdisches Restaurant. Toll, schon dieses nahöstliche Flair und Ambiente. Und erst das Essen der anderen Gäste. Unauffällig schiebt man die Augen in die Ecke, um zu sehen, was denn so auf dem Nachbartisch steht. Ja, das hätte man auch gerne.

Ein Blick in die Karte: ein großes Angebot, zu groß. Und dann geht es los. Schweigend studieren alle drei für sich die Auswahl. Rauf und runter. „Mhm, hört sich toll an“, sagt die Erste. Die anderen nicken lautlos. „Ich nehme, denke ich, das hier“, sagt die Nächste. Dass sie schon etwas gefunden hat, setzt die anderen nur leicht unter Druck.

Beyti, Izgara und Nan, was war das noch gleich? Ob man mal Ziegenkäse ausprobieren sollte? Lieber nicht. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht – dem Motto wollten die drei Damen eigentlich nicht gerecht werden. Also nochmal präziser das Angebot lesen. 

Oder erst mal eine Vorspeisenplatte teilen, danach kann man doch dann nochmal überlegen? Ja, warum auch nicht – den Hunger zu stillen, bewirkt manchmal wahre Wunder.

Jetzt aber: Was darf es denn sein?

Und dann geht es wieder los. Jeder Mann kennt das Drama im Restaurant: „Ich möchte heute mal kein Fleisch essen“, „Wenn es das ohne Käse gibt, wäre das toll“, „Die machen bestimmt zu viele Zwiebeln drauf“ und die Lieblingsfrage der Frau: „Sollen wir uns was teilen?“

Kein genervter Mann dabei, also wird natürlich geteilt. Hausgemachte Teigtaschen, Fladenbrote gefüllt mit Walnüssen, Garnelen, Lammfleisch und und und – das Wasser läuft im Mund zusammen.

Und was nehmen die drei Damen, die im exotischen Restaurant sitzen nach einer 30-minütigen Dikussionsrunde? Nudeln mit Käse, etwas, das wie eine Margherita schmeckt und ein Fladenbrot mit Datteln, das immerhin einen Stern für extravaganten Geschmack erhält. Außergewöhnlich lecker war es!
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