„Ausbildung macht mehr aus uns“: Positive Entwicklung bei den IHK-Berufen

Zahlen zum Start ins Berufsleben


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 von IHK
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Siegen/Kreis Olpe. „Noch im Mai gingen wir von einem Rückgang aus, doch nun verzeichnen wir ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr.“ So fasst IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim die positive Entwicklung am Ausbildungsmarkt zum Ausbildungsstart im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen zusammen.


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5,8 Prozent mehr Ausbildungsverträge wurden bis zum 31. Juli bei der IHK Siegen eingetragen, insgesamt 1.669. „Das zeigt, dass die Verträge immer später bei den Firmen und damit auch bei uns eingehen. Die Jugendlichen entscheiden sich zum Glück wieder häufiger für eine betriebliche Ausbildung, sie tun dies jedoch immer später“, so Bechheim.

Nach wie vor gebe es auch noch reichlich unbesetzte Ausbildungsplätze, insgesamt wurden knapp 300 Ausbildungsverträge weniger als vor der Corona-Pandemie geschlossen. Die Unternehmen suchen weiter nach interessierten Auszubildenden, um ihre Fachkräftelücken zu schließen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. „Ein Einstieg ist in den meisten Fällen noch bis Jahresende möglich“, ermutigt Sabine Bechheim zu weiteren Bewerbungen.

8,3 Prozent weniger Verträge

Doch es ist nicht in allen Bereichen ein Zuwachs an Ausbildungsverträgen zu verzeichnen: Im Kreis Olpe wurden 8,3 Prozent weniger Verträge im gewerblich-technischen Bereich abgeschlossen als im Vorjahr. Das sei nach wie vor auf geringere Bewerberzahlen zurückzuführen, ordnet Sabine Bechheim ein. Nur dank des Zuwachses von 10,7 Prozent bei den kaufmännischen Berufen sei im Südsauerland ein Gleichstand zum Vorjahr erreicht worden.

„Erfahrungsgemäß tut sich jedoch auch in den folgenden Monaten noch einiges, sodass Betriebe und Jugendliche noch gute Chancen haben, zueinander zu finden.“ Im Kreis Siegen-Wittgenstein wurden in den kaufmännischen Berufen 6,8 Prozent mehr Verträge bei der IHK eingetragen als 2022, im gewerblich-technischen Bereich gab es sogar einen Zuwachs von 9,8 Prozent.

Mehr Praxis in den Schulen

Sabine Bechheim: „Wir sehen, dass bei den aktuellen Schulabgängern wieder mehr Praxis in die Berufsorientierung kam. Das hat offenkundig positiv gewirkt. Insofern ist es unser Anliegen, hier noch mehr Kontaktmöglichkeiten zwischen Betrieben und Jugendlichen zu schaffen – das werden wir bereits ab Herbst mit ‚Speed-Datings‘ und weiteren Veranstaltungen unterstützen.“

Es gebe nach wie vor Schüler, aber auch Eltern und Lehrkräfte, denen es an Informationen zur dualen Ausbildung und zu den anschließenden Karrieremöglichkeiten mangele. Dem werden persönliche Beratungen, Veranstaltungen und auch eine Marketingkampagne entgegengesetzt. Die Botschaft „Ausbildung macht mehr aus uns“ wirbt bundesweit für die Ausbildung, auf den üblichen Social-Media-Kanälen sowie einer eigenen Internetseite (siehe unten) gibt es vielfältige Informationsangebote.

Rückgang in den Elektroberufen

Die größten Veränderungen unter den Vertragseintragungen finden sich bei den Kaufleuten für Spedition und Logistik (+ 70 Prozent, von 20 auf 34 Verträge) und den Elektroberufen (+ 15,4 Prozent), im Hotel- und Gaststättengewerbe ist dagegen die Anzahl der Ausbildungsverträge wieder gesunken (in Siegen-Wittgenstein von 18 auf 10 Verträge). In den Metall- und Elektroberufen im Kreis Olpe gab es einen Rückgang um 7,3 Prozent, während im Kreis Siegen-Wittgenstein allein in den Elektroberufen fast ein Drittel mehr Verträge abgeschlossen wurde.

Unter den Kommunen haben Freudenberg ein Viertel und Kirchhundem 20 Prozent weniger Verträge zu verzeichnen, während in Bad Laasphe fast doppelt so viele Verträge wie im Vorjahr abgeschlossen wurden (+ 88 Prozent) und in Netphen immerhin 50 Prozent mehr als 2022.

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