Aus Finnentrop und Lennestadt nach Rom: Pilger lernen Malteser Großkanzler kennen
Wallfahrt für Menschen mit Behinderung endet
- Kreis Olpe, 12.10.2018
Rom/ Kreis Olpe. 800 deutsche Pilger, darunter viele mit Behinderung sowie ihre Helfer, sind wieder aus Rom zurück. Dort waren sie eine Woche lang auf großer Pilgerfahrt mit den Maltesern im Vatikan und der italienischen Hauptstadt. Unter ihnen waren auch Ingrid Kersting mit ihrem Sohn Christian aus Finnentrop als Pilger und Stephan Schmidt aus Lennestadt als Helfer.
Christian Kersting, 50, hat von Geburt an eine Spastik. Von dieser sind seine Arme und Beine besonders betroffen und er ist auf den Rollstuhl angewiesen. Auch beim Essen und Trinken braucht er Unterstützung. Und doch machte er das komplette siebentägige Programm mit, das mitunter schon vor fünf Uhr morgens startete. Dabei unterstützten ihm neben seiner Mutter Ingrid abwechselnd mehrere Malteser Helfer.
„Es war eine Pilgerreise, die für Menschen mit Behinderung normalerweise kaum zu machen ist“, bilanziert Marion Freiin von Graes. „Aber unsere Helferinnen und Helfer haben ihnen Tag und Nacht zur Seite gestanden.“ Die 12. Malteser Wallfahrt nach Rom, die Menschen mit Behinderung eine Reise und einen Aufenthalt in der Ewigen Stadt überhaupt ermöglicht, stand unter dem Leitwort „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen.“
Die mitgereisten Ärzte und Pfleger hatten keine größeren Probleme bei den Teilnehmern zwischen zwei und 98 Jahren zu behandeln. Untergebracht waren die Pilger 20 Kilometer außerhalb von Rom in einem von Salesianerinnen geführten Ordenshaus mit zum Teil behindertengerechten Unterkünften. Fast 2800 Lunch-Pakete wurden für die Tagesausflüge von italienischen Ehrenamtlichen gefertigt und verpackt, morgens und abends ein Frühstück und ein Abendessen zubereitet.
Ein rührendes Gedicht schenkte ein 61-jähriger Pilger mit Behinderung zum Abschluss seinen Helfern. Darin schreibt er: „Zum Glück gibt es euch, die helfenden Hände, die uns lieben und verstehen. Ohne euch hätte unser Leben Wände, und einsam müssten wir durchs Leben gehen. Ihr achtet unsere Würde und schenkt uns Geborgenheit in einer Welt, die fast leer ist von Liebe und Menschlichkeit."