Aufräumarbeiten nach Starkregen - Hochwasserlage entspannt sich

Behinderungen auf einigen Straßen


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Hochwassersituation in Langenei. von privat
Hochwassersituation in Langenei. © privat

Lennestadt/Finnentrop. Nach den unwetterartigen Regenfällen am Mittwoch stehen am Donnerstagmorgen, 15. Juli, die Aufräumarbeiten an. Das Gute: Die Lage entspannt sich mittlerweile. Allerdings gibt es weiterhin Verkehrsbehinderungen auf einigen Strecken.


„So ein Hochwasser hat einer meiner Kollegen, der schon 40 Jahre bei der Feuerwehr ist, noch nie erlebt“, erzählt der Pressesprecher der Feuerwehr Lennestadt, Christopher Henrichs, am Donnerstagmorgen. Seit 8 Uhr sind die Einheiten aus Lennestadt schon wieder im Einsatz und räumen auf.

Seit zwei Stunden sind die Blauröcke im Feuerwehrgerätehaus in Elspe bereits mit dem Säubern der Geräte beschäftigt, die voller Schlamm und Dreck sind. Aber auch einige Einsatzstellen müssen noch abgearbeitet und Keller leer gepumpt werden.

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Hochwassersituation in Langenei am Abend des 14. Juli 2021.

„Wir hätten das gar nicht früher machen können, denn das Grundwasser drückt immer wieder nach“, so Henrichs. Also stehen am Donnerstag noch einige Arbeiten in vollgelaufenen Kellern an. „Wir hoffen, dass wir dann am Nachmittag damit durch sind“, so der Pressesprecher. Die Einsätze seien sehr kräftezehrend.

Auch in der Gemeinde Finnentrop habe sich die Lage inzwischen beruhigt, so Uwe Menzenbach. Aktuell ist die Wehr mit Aufräumarbeiten in Serkenrode, Lenhausen und Fretter beschäftigt. Die Orte war am Mittwochnachmittag stark von den Wassermassen betroffen.

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„Alles, was von gestern liegen geblieben ist, wird jetzt zurückgebaut – Pumpen, Schläuche, Sandsäcke.“ Auch die überspülten Straßen seien nun wieder befahrbar. „Wir hoffen, dass es jetzt vorbei ist“, so Menzenbach. Bis 1 Uhr in der Nacht waren die Blauröcke der Gemeinde Finnentrop im Einsatz.

Andreas Sieler, stellvertretender Leiter der Finnentroper Feuerwehr, berichtet, dass die Pegelstände stündlich sinken. Gerade der Fretterbach forderte die Feuerwehr und die übrigen Einsatzkräfte am Mittwoch besonders.

Kräfte aus dem gesamten Kreis Olpe, darunter die Löschgruppen Heinsberg, Drolshagen und Selbecke, die DLRG-Ortsgruppen aus Welschen Ennest und Attendorn sowie die THW-Ortsverbände Olpe und Attendorn, waren in Lenhausen und Rönkhausen im Einsatz. Etwa 12. bis 15.000 Sandsäcke mussten hier den Bach eindeichen. Die bleiben auch weiterhin noch liegen.

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In Lenhausen drohte der Fretterbach an mehreren Stellen überzulaufen sowie die Glinge in Rönkhausen. Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreis Olpe waren vor Ort .

Jetzt werden noch betroffene Häuser kontrolliert, leer gepumpt und ausgeräumt, erklärt Sieler. Aber zumindest sei der Himmel in Lenhausen gerade wieder blau – Feuerwehr und Anwohner können etwas durchatmen.

Die Straßenmeisterei Lennestadt der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen ist momentan mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz, um die Befahrbarkeit der überfluteten Straßen schnellstmöglich wiederherzustellen. Sobald die Wassermassen versickert sind, beginnen die Schadenssichtung und die Räumarbeiten. Der aktuelle Stand im Kreis Olpe sieht folgendermaßen aus:

  • Die B 55 in Oedingen ist momentan halbseitig mit einer Ampelschaltung befahrbar.
  • Die B 236 in Langenei wird aktuell noch freigeräumt und ist nur bedingt befahrbar.
  • Die L 928 zwischen Gleierbrück und Bracht ist aktuell noch voll gesperrt, soll aber im Laufe des Tages wieder freigegeben werden.
  • Die L 687 zwischen Rönkhausen und Wildewiese ist weiterhin halbseitig gesperrt.


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Angesichts der Straßensperrungen gibt es auch Einschränkungen beim Busverkehr der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS). Die Schnellbus-Linie SB 9 Altenhundem - Schmallenberg wird vorerst weiter über Würdinghausen und Saalhausen nach Schmallenberg umgeleitet. Das Anfahren von Kickenbach und Langenei ist nicht möglich.

Die Linie R 68 Grevenbrück - Eslohe wird aktuell wegen Unterspülungen der Straße nicht bedient. „Wir arbeiten hier an Lösungen und Umleitungen“, so die VWS.

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