„Auffrischungsimpfungen für Ältere müssen Vorrang haben“

Schutz lässt nach 4 bis 5 Monaten nach


Grafik Leserbrief von Grafik: Sarah Menn
Grafik Leserbrief © Grafik: Sarah Menn

Kreis Olpe. Mit der gegenwärtigen Impfstrategie beschäftigt sich Klaus Rüenaufer in aus Finnentrop-Rönkhausen in seinem Leserbrief. Er schreibt:


„Die Impfstelle des Kreises Olpe verabreicht aktuell Corona-Erst-/Zweitimpfungen ohne Anmeldung, Auffrischungsimpfungen hingegen können ausschließlich online gebucht werden, aber auch dieser Versuch führt aktuell nicht zu mehr als: „Diese Terminart kann zur Zeit nicht gebucht werden.“

Zudem werden Auffrischungsimpfungen grundsätzlich nur dann angeboten, wenn die Zweitimpfung mindestens sechs Monate – lt. einer aktuellen Nachricht auf LokalPlus zukünftig evtl. 5,5 Monate – zurückliegt. Erst- und Zweitimpfungen haben offensichtlich absolute Priorität.

Maximaler Schutz nach 14 Tagen

Hält diese Vorgehensweise einer rationalen Betrachtung stand? Wie die in den Medien seit Wochen zitierten Studien belegen, lässt die Wirksamkeit der Corona-Impfungen besonders bei älteren Menschen bereits vier bis fünf Monate nach der Zweitimpfung stark nach. Das bedeutet, dass z.B. für einen 65-Jährigen fünf Monate nach der Zweitimpfung das Risiko, sich zu infizieren, schwer zu erkranken und auf einer Intensivstation zu landen, deutlich höher ist als für einen ungeimpften 40-Jährigen.

Hinzu kommt, dass bei einer Auffrischungsimpfung der maximale Schutz bereits 10 bis 14 Tage nach dieser Impfung wieder erreicht ist, während dies bei Erst-/Zweitimpfungen ein Mehrfaches dieser Zeit benötigt.

Vulnerable Gruppen schützen

Fazit: Wer vulnerable Gruppen schützen, Intensivstationen möglichst effektiv entlasten und die vierte Welle möglichst zeitnah brechen möchte, der muss Auffrischungsimpfungen für ältere Mitbürger, deren Zweitimpfung mehr als 4 oder gar 5 Monate zurückliegt, Vorrang einräumen gegenüber Erstimpfungen für Jüngere."

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