Aufbruch zu neuen Gewerbeflächen
Gemeinsam mit den Kommunen will die IHK den zukünftigen Bedarf der Wirtschaft decken
- Kreis Olpe, 07.02.2018

Kreis Olpe/ Siegen. Ohne ein angemessenes Flächenangebot nutzt Wirtschaftsförderung den heimischen Betrieben wenig. Hierin waren sich die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung der IHK Siegen für ein regionales Gewerbeflächenkonzept einig. Zu ihnen gehörten die Bürgermeister und Planer der 18 Kommunen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie Vertreter der beiden Kreisverwaltungen und der Bezirksregierung Arnsberg.

Zudem brauchen die Kommunen genügend Auswahlmöglichkeiten, um auf unternehmerische Anfragen angemessen reagieren zu können“, unterstrich Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen. Mit ihrem Vorstoß für ein regionales, interkommunal abgestimmtes Gewerbeflächenkonzept, das sich als Fachbeitrag für den neuen Regionalplan versteht, will die IHK das bestmögliche Ergebnis bei der Suche nach künftigen Industrie- und Gewerbeflächen erzielen.
Gleichzeitig werden die Kommunen in ihren Entwicklungszielen und die Bezirksregierung in ihrer Arbeit unterstützt. Für diesen neuen regionalen Weg hat die IHK auf eigene Kosten das Kölner Planungsbüro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen mit der erforderlichen konzeptionellen Arbeit beauftragt. Das Büro hatte bereits im Vorfeld mit entsprechenden Arbeiten im Märkischen Kreis und im Oberbergischen Kreis überzeugt. „Dies sichert einen unverstellten und unvoreingenommenen Blick von außen. Das Büro bietet Unterstützung in allen konkreten Einzelfragen zur Flächenpolitik in den Kommunen und unterstützt die notwendigen innergemeindlichen Diskussions- und Entscheidungsprozesse“, so Hermann-Josef Droege.

Hinzu kommt: Die IHK Siegen hatte bereits vor Jahren in einer Studie nachgewiesen, dass durchschnittlich nur rund 56 Prozent der im Regionalplan als Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche (GIB) dargestellten Flächen am Ende tatsächlich durch die Städte und Gemeinden vermarktet werden können. Deshalb sollen mit dem Gewerbeflächenkonzept neue Auswahlmöglichkeiten und Entscheidungsspielräume für die Kommunen entstehen.
Hermann-Josef Droege: „Bei 80 bis 90 Prozent der Ansiedlungen auf den neuen Flächen handelt es sich nachweisbar um heimische Betriebe, die an ihren gewachsenen Standorten keine Erweiterungsperspektiven hätten. Können diesen Unternehmen keine Alternativen geboten werden, werden über kurz oder lang Produktions- und Standortverlagerungen die Folge sein. Die Betriebe gingen unserem Wirtschaftsraum unwiderruflich verloren!“
Mittels differenzierter Berechnungsmethoden wird schließlich ein Bedarf ermittelt. Erst danach schließt sich in einem dritten Schritt die eigentliche Standortsuche und -bewertung an, bei der beispielsweise alle naturschutzrechtlichen und planerischen Einschränkungen berücksichtigt werden. Interkommunale Ansätze sollen verstärkt ins Auge gefasst werden. Die Grundzüge des neuen regionalen Gewerbeflächenkonzeptes sollen bis Ende 2018 erarbeitet sein.

