Auf 100 Lehrstellen kommen im Kreis Olpe nur 44 Bewerber

Ausbildungsmarkt-Bilanz 2022/23


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Ausbildung, Symbolfoto von AdobeStock
Ausbildung, Symbolfoto © AdobeStock

Kreis Olpe/Siegen. Die Bilanz für das Ausbildungsjahr 2022/23 fällt für den Agenturbezirk Siegen zweigeteilt aus: Einerseits konnte wieder mehr Ausbildungsinteresse bei den Jugendlichen geweckt werden. Die Zahl der Bewerber stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Anderseits ist der Zuwachs recht gering, so dass der Bedarf der Unternehmen nicht gedeckt werden können.


Die Anzahl an unbesetzten Ausbildungsstellen steigt. Auf 100 gemeldete Ausbildungsplätze kommen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe durchschnittlich 56 Bewerber. Nach Kreisen betrachtet ist die Entwicklung in Olpe besonders herausfordernd: Hier stehen 100 gemeldeten Lehrstellen lediglich 44 Bewerber gegenüber. Im Kreis Siegen-Wittgenstein liegt die Relation bei 64 Ausbildungssuchenden zu 100 Stellenangeboten.

Viele Plätze unbesetzt

„Der Ausbildungsmarkt bleibt ein Bewerbermarkt. Der deutliche Überhang an Stellen führt dazu, dass viele attraktive Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben“, bilanziert Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen.

Aus der Differenz von Angebot und Nachfrage resultiert ein hoher Bedarf der Arbeitgeber an motivierten Lehrlingen. Das spiegelt sich auch in deren intensiven und veränderten Rekrutierungsbemühungen wieder. Die Unternehmen in der Region nutzen zunehmend Social-Media-Kanäle, um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen dort zu gewinnen, wo sie sich virtuell tummeln.

Kaufmännische Berufe gefragt

Die Top 10 der Ausbildungsberufe der Jugendlichen wird auch weiterhin von kaufmännischen Berufen wie Kaufmann für Büromanagement oder Industriekaufmann angeführt. Auf Platz drei der beliebtesten Ausbildungsberufe im Agenturbezirk rangiert der KFZ-Mechatroniker für PKW-Technik.

Gesucht werden von den Betrieben im Kreis Olpe neben Industriekaufleuten aber insbesondere im gewerblich-technischen Bereich Zerspaner und Industriemechaniker. Auch die Bereiche Lager und Logistik und der Einzelhandel haben im Kreis Olpe einen großen Bedarf an Nachwuchskräften.

An die Zukunft denken

Stephanie Krömer resümiert die Entwicklungen im abgelaufenen Ausbildungsmarkt so: „Es geht in die richtige Richtung, darüber freuen wir uns. Aber eine realistische Betrachtung der Zahlen verdeutlicht, dass der Schwung aus diesem Jahr mit ins nächste Jahr genommen werden muss.

Auszubildende von heute sind die Fachkräfte von morgen. Und die brauchen wir. Wer nicht in Ausbildung investiert, wird später das Nachsehen haben. Bis 2030 gehen in beiden Kreisen 22.100 lebens- und berufserfahrene Personen in Rente und die fehlen uns.“

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