Sauerland. Der Atomausstieg ist beschlossen. Der Streit, wo der hochradioaktive Müll gelagert werden soll, muss aber erst noch beigelegt werden. Helfen soll dabei ein „Nationales Begleitgremium“. Diese neunköpfige Gruppe soll Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung beim Auswahlverfahren für einen Standort sicherstellen. Die Entscheidung, wo der Atommüll bleibt, soll bis 2031 fallen. Mitglied in dieser Kommission, die zudem über die Rechte der betroffenen Regionen wachen soll, ist auch ein Experte aus dem Sauerland.
Klaus Brunsmeier aus Halver (Märkischer Kreis), Mitglied im Bundesvorstand des BUND, ist in das Begleitgremium berufen worden. Dessen Vorsitzender ist Dr. Klaus Töpfer, früherer Bundesumweltminister und einst Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Brunsmeier hat sich in der Angelegenheit bereits einen Namen als Mitglied der Endlager-Kommission gemacht. Als Vertreter der Umweltverbände gehörte der Sauerländer der Kommission an, die die Kriterien festgelegt hat, die bei der Suche nach einem sicheren Lager für atomare Abfälle gelten sollen.
Der Vorschlag dieser Kommission, ein Gremium einzurichten, das die Suche nach einem geeigneten Standort begleitet, wird gesetzlich abgesichert. Brunsmeier setzt dabei auf Transparenz: „Für eine erfolgreiche Standortauswahl wird es entscheidend darauf ankommen, dass die neue staatliche Endlagergesellschaft BGE und die neue Aufsichtsbehörde BfE das Standortauswahlverfahren mit hoher Transparenz und echter Bürgerbeteiligung begleiten und in der Lage sind, das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen.“
Das Begleitgremium soll dazu beitragen, dass in einem fairen Auswahlverfahren der Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden wird, der die bestmögliche Sicherheit bietet. Für Brunsmeier ist klar, dass das Lager unterirdisch angelegt wird. Die Geologie hält er immer noch für sicherer als die Menschen mit manchmal sprunghaften Entscheidungen. Die Stellungnahmen des Begleitgremiums werden öffentlich sein. Die Mitglieder verstehen sich als von Behörden, Parlamenten und beteiligten Unternehmen unabhängige gesellschaftliche Institution.
Ihre Aufgabe wird es auch sein, erklärend und schlichtend zwischen unterschiedlichen Interessengruppen zu vermitteln. Denn: Daran hat sich auch nichts geändert – den Müll für eine kurze technologische Phase mit Langzeitwirkung will möglichst niemand in der Nähe haben.