Arbeitsmarkt zwischen globalen und regionalen Herausforderungen

Jahresbilanz für den Kreis Olpe


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Symbolfoto. von Nils Dinkel
Symbolfoto. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. „Auch wenn viele Faktoren im Jahr 2022 großen Einfluss genommen haben auf das wirtschaftliche Geschehen und die Risikobewertung der regionalen Unternehmen, der Arbeitsmarkt hat sich robust gezeigt“, bilanziert Simone Stuhrmann.


Die Geschäftsführerin Operativ der Siegener Arbeitsagentur blickt auf ein erneut bewegtes Jahr zurück. „Der Ukraine-Krieg und die damit stark angestiegenen Energie- und Rohstoffpreise, die Inflation und weiterhin Material- und Lieferengpässe sind nur einige Störgrößen, gegen die sich der Arbeitsmarkt behaupten musste.“

Im Kreis Olpe waren 2022 durchschnittlich 2.854 Personen arbeitslos. Das sind 215 Menschen weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,6 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 3,9 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen gesunken

Im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Kreis Olpe (SGB II) ist die Zahl der Arbeitslosen um 54 gestiegen und lag im Durchschnitt bei 1.582. Im Rechtskreis der Agentur für Arbeit Siegen (SGB III) ist die Zahl arbeitsloser Menschen um 269 auf 1.272 Personen gesunken.

Das Ansteigen der Arbeitslosenzahlen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Sozialgesetzbuch II) ist auch mit dem Zugang von rund 800 Geflüchteten aus der Ukraine zu begründen. Der Arbeitgeber-Service hat im letzten Jahr 3.945 Stellen akquiriert. Das sind 417 Stellen weniger als im Vorjahr. Der Bestand lag im Jahresdurchschnitt bei 1.636 Stellen, 34 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ausblick

Mit Ausblick auf das neue Jahr befindet sich der Arbeitsmarkt weiter im Wandel: Das Voranschreiten des demografischen Wandels stellt die Region und die Unternehmen vor eine große Herausforderung. In den kommenden fünf Jahren werden 9,1 Prozent der Beschäftigten das Alter von 65 Jahren erreichen und somit nach und nach aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

Schon heute haben Unternehmen Probleme, den Bedarf an erforderlichem Nachwuchs durch eigene Ausbildung zu decken, da die Jugendlichen zu einem längeren Verbleib im Schulsystem tendieren oder sich vermehrt gegen eine Ausbildung und für ein Studium entscheiden. Eine Chance liegt in der ebenfalls voranschreitenden Digitalisierung, durch die auch komplexe Tätigkeiten zunehmend automatisiert werden können und so fehlende Arbeits- und Fachkräfte teilweise kompensiert werden können.

„Mit Abklingen der Pandemie rücken die bekannten globalen wie regionalen Herausforderungen wieder deutlich in den Vordergrund: Arbeitskräftebedarf, Strukturwandel und Digitalisierung“, fasst die Arbeitsmarktexpertin zusammen.

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