Arbeitgeberverband für den Kreis Olpe: „Massive Belastungen für Unternehmen“

Metall- und Elektroindustrie


Die Metall- und Elektroindustrie im Kreis Olpe hat mit dem Corona-Virus zu kämpfen. von Symbol Nils Dinkel
Die Metall- und Elektroindustrie im Kreis Olpe hat mit dem Corona-Virus zu kämpfen. © Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Corona-Pandemie wirkt sich gravierend auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie aus. Empfindliche Auftrags- und Produktionseinbrüche sowie ein dramatischer Anstieg von Kurzarbeit prägen die derzeitige Lage im bedeutendsten Industriezweig dieses Landes.


Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Arbeitgeberverbände der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie vor, an der landesweit 337 verbandsgebundene Betriebe mit rund 140.000 Beschäftigten teilgenommen haben.

„Die Auswirkungen der Pandemie führen in unseren Betrieben zu massiven Belastungen“, sagte der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes. Noch könnten die meisten Unternehmen ihre Kernbelegschaften durch Kurzarbeit und andere flexible Instrumente schützen.
Stracke begrüßt jüngste Entscheidungen
„Je länger Einschränkungen aber aufrechterhalten würden, desto wahrscheinlicher werden auch Jobs verloren gehen“, erklärte Stephan Stracke. Als „erste wichtige Schritte“ begrüße er die jüngsten Entscheidungen der Politik zum schrittweisen Wiederhochfahren der Wirtschaft. Damit auch die Nachfrage wieder anspringe, müsse die Politik jetzt auch der Stimmung der Verbraucher deutlichen Rückenwind geben.

Das Land brauche ein Wachstumsprogramm aus Steuererleichterungen, Kaufanreizen und Investitionen in Zukunftsfelder wie Digitalisierung, Mobilität und Energie. „Für die gesamte Wirtschaft sind verlässliche Zeitpläne ein ganz entscheidender Faktor, damit die Unternehmen wieder auf Touren kommen“, so Stephan Stracke.
Massive Produktionseinschränkungen
Der Umfrage zufolge hätten bereits mehr als 80 Prozent der M+E-Unternehmen zum Teil deutliche Einschränkungen ihrer Produktion hinnehmen müssen. Fehlende Nachfrage sei bei 77 Prozent der Betriebe der Hauptgrund für den Produktionsrückgang. Ausdruck dieser Entwicklung sei eine niedrige Kapazitätsauslastung von gerade einmal 63 Prozent.

Dieser Wert sei inzwischen geringer als jener zur Zeit der Finanzkrise in den Jahren 2009 und 2010. Als Folge nutzten die M+E-Unternehmen vermehrt Kurzarbeit. 48 Prozent der befragten Betriebe setzen für 67 Prozent ihrer Beschäftigten auf Kurzarbeit. „Kurzarbeit ist momentan an der Tagesordnung“, betonte Stephan Stracke. Überdies planten 39 Prozent der Unternehmen in den kommenden vier Wochen Kurzarbeit.
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