Aktionswoche Alkohol: Und wer hilft mir jetzt?

Alkoholmissbrauch und -sucht erkennen und handeln


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Im Rahmen der Aktionswoche „Kein Alkohol unterwegs“ veröffentlicht LokalPlus bis Sonntag, 21. Mai, täglich Informationen rund um den Themenkomplex Alkoholkonsum und daraus resultierende Gefahren.


Das Thema „Alkohol“ begegnet uns Tag für Tag. Es ist aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Denken wir nur an die Köchin, die ihr Essen mit einem Schuss Rotwein verfeinert, das Bierchen nach dem Sieg gegen einen starken Gegner im Fußball, die gemeinsame Runde, die mit einem kühlen alkoholischen Getränk auf das schöne Schützenfest, die gelungene Tanzveranstaltung oder den runden Geburtstag anstößt, den Schnaps im Karnevalsumzug, der gegen die Kälte oder der Kräuterlikör nach dem Essen, der bei der Verdauung helfen soll.

Es gibt unzählige Anlässe, bei denen alkoholische Produkte nicht mehr wegzudenken sind. In vielen Fällen geht es hierbei um Genuss. Doch was tun, wenn der Genuss zum Missbrauch oder sogar zu einer Sucht umschlägt? Die betroffene Person selbst setzt sich damit meistens erst dann auseinander, wenn es zu spät ist. Angehörige wie die Familie befinden sich oftmals in einer Co-Abhängigkeit und sind alleine nicht in der Lage dieses Thema anzusprechen.

Im Kreis Olpe hat sich mittlerweile ein gutes Netz aus Einrichtungen aufgebaut, die bei Fragen rund um die Themen Prävention, Information und Beratung Ansprechpartner sind:

Caritas AufWind - Suchtprävention

Die Suchtprävention von Caritas AufWind bietet u.a. Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Jugendarbeit, Vereinen, Fahrschulen, sozialen Einrichtungen und Betrieben an, im Rahmen Ihrer jeweiligen Möglichkeiten Suchtprävention langfristig und kontinuierlich in Ihrem pädagogischen oder betrieblichen Alltag zu verankern. Die pädagogischen Fachkräfte bieten hierfür Seminare, Schulungen und Informationsabende zum Thema „Sucht“ an. Zudem verleihen sie Literatur, Methodenordner sowie Arbeitsmaterialien und bilden Teams und Multiplikatoren weiter.

Nähere Informationen erhalten Sie bei Frau Michaela Rudolph 02762/98763413, mrudolph@caritas-olpe.de und bei Frau Verena Stamm 02762/98763414, vstamm@caritas-olpe.de oder auf der Homepage unter www.caritas-olpe.de.

Caritas AufWind - Suchtberatung

Das Angebot der Suchtberatung richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Olpe, die Fragen zu oder Probleme mit Alkohol, Drogen, Nikotin, Medikamenten oder pathologischem Spielen (Glücksspiel, PC, Internet) haben. Die Kontaktaufnahme kann telefonisch, schriftlich oder online erfolgen. Die Beratung ist vertraulich und unterliegt der Schweigepflicht. Die Angebote sind in der Regel kostenlos. Das Angebotsspektrum umfasst

  • Beratungsgespräche mit Betroffenen und/oder Angehörigen
  • telefonische Angehörigensprechstunde und monatliche Angehörigengruppe
  • die Vermittlung in eine qualifizierte Entgiftung, Therapie, Substitution, Nachsorge oder andere Angebote
  • Nachsorgegruppe nach stationärer Therapie
  • Beratungssprechstunde während der Entgiftung im St. Martinus-Hospital
  • Unterstützung bei Substitution
  • mehrtägiger FreD-Kurs für junge Menschen mit riskantem, aber nicht abhängigem Konsum
  • Beratung und Schulungen vor der medizinisch-psychologischen Untersuchung bei Verlust der Fahrerlaubnis wegen Alkohol und/oder Drogen am Steuer
Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage unter www.caritas-olpe.de.

Der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Olpe

Der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Olpe bietet Betroffenen und Angehörigen ebenfalls Beratung und Begleitung bei Suchterkrankungen (Alkohol, Medikamente, Politoxikomanie). Das Angebot umfasst eine vertrauensvolle Beratung über Behandlungsmöglichkeiten, zur Krisen- und Alltagsbewältigung, bei Problemen in den Bereichen Wohnen und Arbeit und hilft bei der Vermittlung in geeignete Behandlungsstätten und unterstützende Maßnahmen. Die Beratung unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht. Nähere Informationen finden Sie unter www.kreis-olpe.de „Sozialpsychiatrische Hilfen“.

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen geben insbesondere nach einer ambulanten oder stationären Therapie den nötigen Rückhalt, um dauerhaft alkoholfrei zu leben und um Rückfällen vorzubeugen. Innerhalb der Gruppen werden auch neue soziale Kontakte aufgebaut. Diese stabilisieren und fördern sogleich gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Die Gruppen ermöglichen den betroffenen Personen, offen über Ihre Sorgen zu sprechen, ihre Probleme zu bewältigen und Krisen zu meistern. Alles was innerhalb der Gruppen besprochen wird, bleibt auch hier. Rückfälle und Krisen fängt die Gruppe auf. 

Im Kreis Olpe bieten folgende Träger Selbsthilfegruppen in diesem Bereich an:

  • Kreuzbund. Im Kreis Olpe werden heute durch Kreuzbund flächendeckend 9 Selbsthilfegruppen, ein Frauengesprächskreis, 2 Kindergesprächskreise "Smily-Kids" und ein Seniorengesprächskreis "Oldies" angeboten. Diese sind dem Kreuzbund Diözesanverband Paderborn e.V. als Dachverband angeschlossen. Nähere Informationen zu den unterschiedlichen Gruppen und Ansprechpartnern gibt es unter www.kreuzbund-kreis-olpe.de.
  • Smily Kids. Die Smily Kids ist eine Selbsthilfegruppe für Kinder, deren Eltern Alkoholiker sind. Hier können die Kinder über ihre Ängste und Sorgen sprechen. Die Gruppe findet jeden 3. Samstag im Monat um 14 Uhr bei Caritas AufWind in Lennestadt und jeden 3. Dienstag im Monat um 16 Uhr im Caritasberatungshaus in Olpe statt. Nähere Information bei Frau Gattwinkel unter 02723/3152 oder r.c.gattwinkel@t-online.de.
  • GAMA e. V. - Gruppe für Alkohol- und Medikamentenabhängige und deren Angehörige. Die GAMA stärkt und fördert Betroffene und deren Angehörigen in ihrer persönlichen Selbstbestimmung und Selbstwertgefühl. Auf diesem Wege soll die soziale Beziehungsfähigkeit zu Familie und Gesellschaft verbessert werden. Zusätzlich gibt es einen Frauengesprächskreis, der sich um die ganz speziellen Bedürfnisse von Frauen kümmert. Für den Frauengesprächskreis hat Hiltrud Springer die Gruppenleitung übernommen. Die GAMA trifft sich alle 14 Tage um 19 Uhr im Raum 16 des Alten Lyzeums in Olpe. Der Gesprächskreis für Angehörige findet jeden ersten Donnerstag im Monat um 10 Uhr in Raum 15 im Lyzeum statt. Die genauen Termine und weitere Infos sind bei Ursula Schmitt, Tel. 0175/4820902 (am besten zwischen 19 und 21 Uhr), zu erfragen.
  • AA - Anonyme Alkoholiker. Die Anonymen Alkoholiker sind ein Zusammenschuss von Frauen und Männer, die für sich entdeckt und verstanden haben, dass Alkohol ein Problem in ihrem Leben darstellt und eine unheilbare Krankheit auf Lebenszeit sind. Sie arbeiten nach einem 12 Schritte-Programm. Die AA-Gruppe trifft sich freitags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Olpe, Frankfurter Str. 17, und jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Attendorn, Westwall 55. Nähere Informationen erhalten Sie bei Maria unter 02722/6379774. (LP)
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